Es ist in den Jahren seit Einführung der gleichgeschlechtlichen Verpartnerung seit 2001 zunehmend zu beobachten, dass sich neue, aber wiederkehrende Rituale auszuprägen beginnen, vergleichbar den auf klassischen Hochzeiten gepflegten Brautversteigerungen, -entführungen und ähnlichem. In der Szene von Anhängern mannmännlicher Homomaskulinität ist am Abend der Verpartnerung das sogenannte --> Brautfäusteln (Fälschlich: Brautfäule) Usus geworden, bei dem gegen Ende der Feier der passive Bräutling am Ausgang in einen Sling gehängt und von den sich verabschiedenden Gästen mit einem freundschaftlichen Stoß 'in die Nacht gefistet' wird. An der gegenüberliegenden Seite des Ausgangs pflegt der anverpartnerte Aktive zu stehen und Hände und Unterarme der zu verabschiedenden Gäste mit einer zumeist desinfizierenden Flüssigkeit zu reinigen. Besonders dieser Teil des Rituals, die sogenannte Faustwaschung, ist in den vergangenen Wochen verstärkt in den Fokus der Anfeindung katholischer Kreise, allen voran Bischof Walter Mixa und Erzbischof Meissner geraten, die eine solche Travestie der Fußwaschung für den Fall ihrer eigenen Verpartnerung rigoros ausschließen.
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