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tullipan schrieb am 20.5. 2009 um 11:08:09 Uhr über

Erdhausbau

mann, wie bin ich heute drauf.
behan wirft das letzte schon angebissene margarinebrot in die brennesseln.
er blickt nach oben zu den wenigen kleinen, verstreut einzelnen wolken am himmel.
die sonne scheint kräftig herab, vögel zwitschern hie und da.
kaum verkehr auf der durchzugsstrasse.
es ist ein wunderbarer tag, und ich versauer da und lass mir den grössten mist durch den kopf ziehen.
und warum.
behan grummelt zornig mit sich selbst. er tritt mit seinem nackten fuss nach einem der gelb blühenden löwenzahn.
nach einigen vergeblichen versuchen fasst er den stiel im zwischenraum von grosser zehe und nachbarzehe.
er zwickt die zehen zusammen und reisst energisch den löwenzahn raus, dass der mit hohem bogen über seinen kopf hinweg fliegt.
behan grunzt zufrieden.
ich weiss, was los ist. sinniert er.
es ist diese frau mit den prachtvollen schwarzen locken. dieses schwarz.
sie kann so schön zeichnen, das heisst, sie hat phantasie.
behan schliesst die augen. in seinem inneren hört er nach ihrer stimme.
dieser französische akzent, der so unglaublich verführerisch wirkt.
zweimal habe ich schon auf ihrer sofa übernachtet, neben ihrem bett.
behan brummt zornig, er spürt eine wut in sich aufsteigen.
und es ist nichts passiert.
na ja, beinahe nichts.
behan spürt eine mächtige erektion, die seine schwanz hart werden lässt.
er greift in die hose und richtet den schwanz nach oben, um sich nicht den harnleiter abzuzwicken.
er spürt die sonne auf seinem unterbauch und wie sich seine genitalien im unterleib bewegen, zusammenziehen und entspannen der hoden, von ihm nicht gelenkt.
hey, ich lebe noch, möchte er singen.
ja, das ist es.
er springt auf, reckt und streckt sich, mit riesiger erektion in der hose, die nicht weggehen will.
behan geht die paar schritte zur hausruine, geht in den raum, wo sein zelt steht.
genaugenommen ist es nicht sein zelt, bloss geborgt.
es war schon da wie so viele andere dinge.
aus dem zelt holt er die grosse kiste, die brummbassklimperkiste.
den mächtigen urbass der karibik, die marimbula.
er wuchtet sich die holzkiste auf die schulter, rüttelt und schüttelt sie und fasst durch eines der schallöcher an der vorderseite mit der hand hinein nach den beiden schlagstöcken.
es ist, als würden die kleinen wirbelstöcke in seine hand fallen.
mit der anderen hand greift er nach dem roten sitzsack, geht mit marimbula und sitzsack in den schatten unter den holunderbüschen, die schon weiss im blühen sind.
behan hat es eilig.
er lässt den sitzsack zu boden plumpsen, hockt sich darauf.
die klimperkiste nimmt er vor sich auf den schossm, in jeder hand ein schlagstock.
er hebt beide arme hoch, schlägt sie über dem kopf zusammen.
pam pam pam pam, ruft er dabei.
dann fahren die hände nieder und die stöcke schlagen rhytmisch auf die metallzungen der marimbula.
hey, singt behan.
hey, ich lebe noch.
hey hey,
ich lebe doch.


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