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baumhaus schrieb am 21.2. 2012 um 21:31:31 Uhr über

Entindividualisierung

Der Unterschied zwischen westlichen und östlichen Glaubenslehren wird wesentlich bei der Frage nach dem Verhältnis von Individuum zu Umwelt erkennbar. In westlichen Lehren wird auch über den Tod hinaus am Konzept der Ich-Einheit festgehalten, der Verstorbene verliert sie nicht, sondern nähert sich mit ihr lediglich dem Gott-Wesen (bzw. der Gott-Einheit!) an. In östlicheren Lehren wird ihre Auflösung hingegen als Voraussetzung für den Eingang in das umfassende Alles angesehen.

Dieser Unterschied spiegelt sich auch maßgeblich in der Alltagskultur wieder. Während in westlich geprägten Gesellschaften die individuelle Entwicklung als nahezu heiliges Ziel verehrt und nach Kräften gefördert wird, ist in östlicheren Gesellschaften eine immerwährende Tendenz zur Entindividualisierung zu beobachten: Das Individuum soll zurücktreten hinter Gleichklang und massenhafter Synchronizität.

Es gibt nur wenige Versuche, diese beiden Sichten zu vereinen.


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