Macht wohl den Hauptunterschied zwischen Heimorgel und Hammondorgel aus: von den ganz frühen Modellen aus den 50er und frühen 60er Jahren abgesehen erlauben erstere eigentlich immer das »Spiel« mit einem Finger auf dem unteren Manual: auf einfachen Tastendruck hört man entweder einen gehaltenen oder einen rhythmisch staccato erklingenden Akkord und/oder einen Basslauf und/oder ein Arpeggio, Schlagzeugbegleitung darf natürlich auch nicht fehlen. So kann auch Tante Frieda aus Recklinghausen mit etwas Übung in der rechten Hand den »Schneewalzer« klimpern, in der linken Hum-ta-ta-hum-ta-ta automatisch dudeln lassen und dabei von Landkommunen in Af... ääääh, natürlich von den leckeren Germknödeln im »Bratpfandl« zu Finkenberg im Zillertal träumen! Folgerichtig wurden Billig-Heimorgeln (allen voran der Marke Bontempi... würg!) mitunter zwar zweimanualig, aber ohne Basspedal gebaut...
Echte Hammondorgeln (also noch zu Lebzeiten Laurens Hammonds, 1895-1973, will heißen mit elektromagnetischer Tonerzeugung) besitzen keine Einfingerdudelautomatik, zum einen kamen diese Machwerke erst um 1968 herum auf (das erste Rhythmusgerät für Heimorgeln, der »Sideman« von Wurlitzer, hatte seine Markteinführung hingegen schon 1959), zum anderen ist der durchschnittliche Besitzer einer Tonrad-Hammond Organist genug, um sich mit Basspedal und linker Hand selbst zu begleiten und daher nicht auf solche Musikalitätsprothesen angewiesen!
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