Bevor niedergeschrieben war, daß Kain den Abel aus Eifersucht umbrachte, betrug die Verbrechensrate unter Brüdern 32 Prozent. Brudermorde waren sehr häufig. Das war so, da Familienmitglieder in ständiger Nähe, meist sogar ihr ganzes Leben, in Großfamilien zusammenlebten und so manchem darob der Unmut brodelte bis zum Ausbruch am Tag X. Tag X geschah oft auf dem Feld allein zu Zweit, in dunklen Kellergewölben oder zu besonders gelegenen Anlässen, wie Stadtwanderfahrten.
Aus kriminalkommissarischer Sicht ist Kain und Abel insgesamt als Erfolgsgeschichte zu bewerten, sorgte sie doch schlagartigst dafür, daß Brudermorde fortan unterhalb jeder messbaren kriminalistischen Größe sich ansiedelten.
Niemand wollte sein wie Kain.
Die Grausamkeit der Handlung zweier Kinder Gottes und die weitererzählende tragische Begebenheit, daß aus Kain ein neues Menschengeschlecht, von Gott gewollt, erwuchs, ist ebenfalls ein genialer Geniestreich, aus rein kriminalkommissarischen Gesichtspunkten.
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