Du weißt, dass du ein Afghoholiker bist, wenn...
...du schwarzen Tee ohne Kardamomschoten drin einfach ungenießbar findest;
...du dich irgendwann im vergangenen Jahrhundert zum letzten Mal rasiert hast;
...du nie ohne Chitrali-Kappe aus dem Haus gehst, selbst auf die Gefahr hin, dass die Nachbarskinder »Osama! Osama!« hinter dir her rufen;
...du dich, ohne jemals dort gewesen zu sein, in Kabul besser auskennst als im Ruhrgebiet;
...du blind und freihändig eine Karte deines Sehnsuchtslandes zeichnen kannst;
...du vor lauter Fernweh anfängst, Ortsnamen in deiner Wohnumgebung ins Persische zu übersetzen;
...du Hunde prinzipiell eklig findest, es sei denn, sie sind langhaarig, blond und rappeldürr;
...du dir für ein Heidengeld ein schwarzes Fahrrad mit doppeltem Oberrohr aus indischer Produktion bestellst, das schwergängiger läuft als jedes Hollandrad, nicht mal eine Gangschaltung hat und nach einem halben Jahr anfängt, auseinander zu fallen;
...du dich in letzter Zeit immer öfters fragst, was dich eigentlich davon abhält, zum Islam überzutreten;
...du dir keine schönere Farbe vorstellen kannst als Lapislazuli-Blau;
...du sogar mit dem Gedanken spielst, dich bei der Bundeswehr als Freiwilliger zu melden, nur um endlich dorthin zu kommen, womit du seit Jahren sämtliche Freunde, Bekannte und Verwandte vollschwärmst;
...du die Namen aller Könige und Präsidenten seit 1747 im Schlaf runterrasseln kannst;
...du vor lauter Begeisterung sogar mit dem Briefmarkensammeln anfängst;
...du sogar Kanada und die USA bereisen würdest, nur um einmal von Kandahar nach Cabool fahren zu können;
...du eine alberne Schwäche für Alpin-Skirennen in St. Anton und Kitzbühel entwickelst, obwohl dich Wintersport sonst überhaupt nicht interessiert;
...du schon ganz gerne mal wissen würdest, wie eigentlich »Heimorgel« auf Paschtu heißt!
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