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»Cool« hatte eine seiner Blütezeiten Anfang der 80er, als überall atablank durchgestylte Neoncafes mit New Wave-Musik eröffnen, in die man als wuschelbärtiger Müslifreak in Birkenstock-Sandalen bald schon nicht mehr rein kam. Industrie-Ästhetik war cool, Trenchcoats waren cool (»Casablanca« mit Humphrey Bogart sowieso - sogar ich habe mir das Teil mal angesehen, muss allerdings sagen, dass mir »As Time goes by« in der Adaption von Jon and Vangelis - »And when the Night comes« - besser gefällt), Tequila war cool, Existenzialismus war schon wieder cool (Albert Camus und The Cure sei Dank!), diesmal allerdings ohne Jazzbegleitung. Nur Kabul, das war damals schon definitiv kein Ort zum Coolsein mehr - was ich allerdings geraume Zeit nicht zur Kenntnis nehmen wollte, zu schade, dass keiner meiner selbstgezeichneten 80er-Cartoons die Jahrtausendwende überlebt hat, sonst könnte ich Euch megabyteweise das präsentieren, was ich damals unter »afghanischer Coolheit« verstand: Bakunin, Anarcho-Punk aus Düsseldorf (immerhin cooler als Köln, aber das ist eine andere Geschichte) und Durrani, Bilderbuch-Paschtune aus Ghazni (oder war es doch Kandahar?) rockten den Hindukusch, Bakunin in bester Werner-Manier auf einem abgeschraddelten Ratbike-Chopper, Durrani auf einem fliegenden (!) sonnenenergiegetriebenen (!) Hightech-Surfbrett (!). Und meistens waren irgendwelche bis zum Anschlag aufgedrehte Ghetto-Blaster dabei, aus denen unentwegt Coolghanistans heimliche Nationalhymne plärrte: »The reflex is an only child just waiting by the park...« - es sei denn, die Freak-Clique aus Protohafisabad reloaded traf sich mal komplett in Paul Hardwarecastle's Cracker Chai Khana, dann hatten Duran Duran Sendepause...
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