Was haben Dummheit und Cashewkerne gemeinsam? Sie kommen beide in Panama vor!
Die Cashewkerne wachsen in Panama im Dschungel. Kleinbauern, die nebenher etwas Subsistenz-Landwirtschaft betreiben, sammeln sie und verkaufen sie für einige Cents pro Kilo an Aufkäufer. Gemessen am Endverbrauerpreis in Europa ist es herzlich wenig. Daher ist ein mir bekannter deutscher »Aussteiger« auf die Idee verfallen, einen Container mieten zu wollen und den mit der Ernte an Cashewkernen seiner Nachbarn zu füllen. Ich sollte ihm dann diesen Container voll Cashewkerne zum mindestens doppelten Preis der lokalen Aufkäufer abkaufen. Ich würde schließlich in Deutschland ein Riesengeschäft damit machen.
Mal ganz abgesehen davon, dass Außenhandel mit einer ganzen Menge Vorschriften und Formalitäten vor sich gehen muss, von denen weder ich noch er eine auch noch so geringe Ahnung haben, so bleibt dann immer noch das Problem, was ich denn mit diesen Cashewkernen anfangen sollte, wenn sie denn in Deutschland angekommen wären. Cashewkerne sind verderbliche Ware. Die Panamesen hätten sie grob sortiert in Säcken verpackt in den Container gelegt. Mit Cashewkernen zweifelhafter Qualität, in dieser Verpackung hätte ich hierzulande weder Großhändler interessieren, geschweige denn Einzelhandelspreise erzielen können. Dass eine Aufbereitung in Deutschland jeden vernünftigen Finanzrahmen sprengen würde, ging nicht in seinen Schädel. Und dass ich Cashewkerne auch nicht einfach auf dem Flohmarkt verkaufen kann, erst recht nicht. Er träumt immer noch davon, dass er Cashewkerne in Container verpackt und dann, für panamesische Verhältnisse, das dicke Geld macht.
Ich glaube, der »gemietete« Container steht schon auf seinem Grundstück im Wald von Panama und rostet langsam vor sich hin.
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