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El Dottore schrieb am 5.6. 2005 um 23:54:00 Uhr über

Blutkörperchen

Was sind ROTE BLUTKÖRPERCHEN (Erythrozyten)?

Aufgabe der roten Blutkörperchen ist der Sauerstofftransport, den sie mit Hilfe des roten Blutfarbstoffes bewerkstelligen.
Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff von der Lunge in den gesamten Körper. Der so in den Körper transportierte Sauerstoff ist für die Energiegewinnung lebensnotwendig. Auf dem Rückweg durch den Körper nehmen die roten Blutkörperchen einen Teil des Stoffwechselprodukts Kohlendioxyd (CO2) mit zur Lunge. Hier wird das Kohlendioxyd wieder abgegeben und ausgeatmet.
Im ungefärbten Blutausstrich sieht man die roten Blutkörperchen als etwa gleich große, runde, blasse Scheiben, die in der Mitte leicht eingedellt sind.
Der Durchmesser von ungefärbten roten Blutkörperchen beträgt etwa 8,4 µm (Mikrometer), von gefärbten rund 7,5µm.
Die roten Blutkörperchen enthalten den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin. Ein gesunder erwachsener Körper verfügt über rund 25 000 Milliarden roter Blutkörperchen. Die normale Lebensdauer eines Erythrozyten beträgt etwa 120 Tage.
Das rote Blutkörperchen geht (nach Verbrauch seiner Energiereserven)durch Alterung zu Grunde. In gleichem Maße wie alte rote Blutkörperchen absterben, entstehen neue im Knochenmark.
REFERENZ-/NORMALWERTE* alte Einheit SI-Einheit
Männer 4,3 - 5,9 Millionenl 4,3 - 5,9 *1012/l
Frauen 3,5 - 5,0 Millionenl 3,5 - 5,0 *1012/l
Kinder 3,9 - 5,1 Millionenl 3,9 - 5,1 *1012/l
* Der Wert bezeichnet die Anzahl der roten Blutkörperchen pro Liter Blut.
Krankhafte Veränderungen
Krankhafte Veränderungen der roten Blutkörperchen betreffen in der Regel folgende Faktoren:
- Die Anzahl
- Die Größe
- Die Form
- Die Färbbarkeit
- Den Hämoglobingehalt
In welchen Fällen ist die Anzahl der roten Blutkörperchen zu niedrig?
Verfügt der Körper über zu wenige rote Blutkörperchen, spricht man von Blutarmut (Anämie). Dies tritt unter anderem auf in Folge von:
- Chronischem Blutverlust
- Erythrozytenbildungsstörungen
- Verschiedenen Nierenerkrankungen (renale Anämie)
- Verschiedenen Vitaminmangelerscheinungen (Vit. B12, Folsäure)
-Eisenmangel
-Eiweißmangel
-Verschiedenen Krebsarten
-Knochenmarkserkrankungen
Verdrängung der normalen Bildung bei Leukämie
Gesteigerten Erythrozytenabbau bezeichnet man als hämolytische Anämien. Sie werden unter anderem durch verschiedene Defekte der Erythrozyten, chemische Stoffe und Arzneimittel (zum Beispiel: Arsen, Chinin, Sulfonamide) und Infektionskrankheiten (z. B. Malaria) hervorgerufen.
In welchen Fällen ist die Anzahl der roten Blutkörperchen zu hoch?
Verfügt der Körper über zu viele rote Blutkörperchen, spricht man von Polyglobulie. Diese kann unter anderem bei folgenden Krankheiten auftreten:
Verringerter Sauerstoffgehalt im Blut (zum Beispiel durch Aufenthalt in großen Höhen, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen)
Störungen des roten Blutfarbstoffs (zum Beispiel bei Rauchern, Methämoglobinämie)
Hormonelle Steigerung der Bildung der roten Blutkörperchen (M.Cushing, Kortikoid - oder Androgentherapie)
Eierstockkrebs
Nierenkrebs
Kleinhirntumoren
Polycythaemia rubra vera (Bluterkrankung)
Verfügt der Körper relativ zum Blutvolumen über zu viele rote Blutkörperchen , was zum Beispiel bei Flüssigkeitsverlust auftritt, spricht man von Pseudoglobulie.
In welchen Fällen ist die Größe der roten Blutkörperchen verändert?
Die Größenänderung verläuft in beide Richtungen.
Zu große Erythrozyten nennt man Makrozyten. Sie treten zum Beispiel bei Alkoholismus, Vitamin-B12-Mangel oder Folsäuremangel auf. Das kommt bei allen Anämien vor. Zu kleine Erythrozyten nennt man Mikrozyten. Sie treten bei Eisenmangel auf.
In welchen Fällen ist die Form der roten Blutkörperchen verändert?
Bei vielen Anämien und bei Herzklappenersatz (zerrissene Erythrozyten, Schistozyten) kann die Form verändert sein. Formveränderungen erschweren die Anpassungsfähigkeit der Erythrozyten bei der Passage durch enge und gekrümmte kleine Blutgefäße. Als Folge davon werden sie in der Milz aussortiert und vermehrt abgebaut.
In welchen Fällen ist die Färbbarkeit der roten Blutkörperchen verändert?
Im Blutausstrich stellen sich die roten Blutkörperchen nicht wie üblich dar. Zum Beispiel erscheinen sie nach der Pappenheim-Färbung als rote, ovale Scheiben mit zentraler Aufhellung. Ist der Patient aber beispielsweise an einer Bleivergiftung oder einer Anämie erkrankt, können sie blau bis grau sein oder blaue Pünktchen aufweisen (Basophilie).

Was sind WEISSE BLUTKÖRPERCHEN (Leukozyten)?

Hauptaufgabe der weißen Blutkörperchen, auch Leukozyten genannt, ist die Abwehr von Krankheitserregern. Der Name »weiße Blutkörperchen« leitet sich von der Tatsache ab, dass bei einer Färbung des Blutausstrichs die Leukozyten die Farbe nicht annehmen und deshalb unter dem Mikroskop hell bis weiß erscheinen.
Weiße Blutkörperchen sind gewissermaßen die Blutpolizei. Sie machen Krankheitserreger unschädlich und schützen so den Körper vor Infektionen. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei Entzündungen, bakteriellen Infektionen und Wurminfektionen sowie bei allergischen Reaktion und den Autoimmunkrankheiten, bei denen der Körper fälschlicherweise eigene Zellen und Gewebe angreift.
Die weißen Blutkörperchen werden unterteilt in
- Neutrophilen Granulozyten
- Eosinophilen Granulozyten
- Basophilen Granulozyten
- Monozyten
- Lymphozyten
Die Granulozyten sind die größte Gruppe der weißen Blutkörperchen. Sie haben ihren Namen von den vielen färbbaren Körnchen in ihrem Zell-Leib, den Granula.
Wie werden die weißen Blutkörperchen bestimmt?
Um die absolute und relative Zahl der Leukozyten feststellen zu können, wird im Labor ein Differenzialblutbild angefertigt.
Normalerweise gliedert sich die Gesamtleukozytenzahl wie folgt:
Neutrophile Granulozyten 50 bis 80 Prozent
Eosinophile Granulozyten zwei bis vier Prozent
Basophile Granulozyten 0,5 bis ein Prozent
Monozyten zwei bis acht Prozent
Lymphozyten 25 bis 40 Prozent
Diese einzelnen Untergruppen unterscheiden sich im Aufbau und in ihrer Stellung im »Polizeidienst« des Körpers.
In welchen Fällen wird die Leukozytenkonzentration bestimmt?
Findet ein krankhafter Prozess im Körper statt, kann der Arzt das am Verhalten der Leukozyten feststellen: Zuerst kommt es zu einer Erhöhung der neutrophilen Granulozyten, in der so genanten »neutrophilen Kampfphase« bei einer Infektion. Dem Gipfelpunkt einer Infektion folgt dann eine Erhöhung der Monozyten: die »monozytäre Überwindungsphase«. Der Prozess schließt ab mit einer »lymphozytär-eosinophilen Heilphase«.
REFERENZ-/NORMALWERTE alte Einheit SI-Einheit
Erwachsene 4 - 10 Tausendl 4 - 10 *109/l
Schulkinder 5 - 15 Tausendl 5 - 15 *109/l
Kleinkinder 6 - 17,5 Tausendl 6 - 17,5 *109/l
Neugeborene 9 - 30 Tausendl 9 - 30 *109/l
In welchen Fällen sind die Leukozyten-Werte zu niedrig?
Bei Knochenmarkserkrankungen (zum Beispiel durch Strahlen, Zytostatika-Medikamente die das Zellwachstum von Tumorzellen hemmen)
Bei vielen Viruserkrankungen
Bei wenigen bakteriellen Erkrankungen wie Typhus und Brucellose
Bei Anämien
Bei Überfunktion der Milz (Hyperspleniesyndrom).
In welchen Fällen sind die Leukozyten-Werte zu hoch?
Bei Entzündungen wie Blinddarmentzündung oder Lungenentzündung
Bei Leukämie (Blutkrebs), einer krankhaften Vermehrung von weißen Blutkörperchen
Polycythämia vera
Starke Raucher (bis 15 Tausend / µl)




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