A. benutzt das Wort in allen bis dahin bekannten Verwendungen. Da es - wie schon lange vor A. -
von discere abgeleitet wird (Acad. 3,5. sol. 2,20. an. quant. 72. lib. arb. 1,2. disc. chr. 1), kann es für
jeden erlernbaren Gegenstand eine d. geben (imm. an. 1 am Ende). In der Seele des Einzelnen
entsteht sie durch Festhalten im Gedächtnis (sol. 2,22.24.33. ord. 2,7. trin. 12,23) und bezeichnet so
die Bildung des Betreffenden (rhet. 8 diu. qu. 38.49. Io. eu. tr. 15,21), die neben Anlage (natura) und
Ausübung (usus) zu seinem Wesen gehört. Das Verstehen der d. bzw. ars ist /scientia, in der beide
zusammengefaßt werden können [51]. Auf Gott ist der Begriff d. nicht anwendbar; bei ihm darf in
diesem Sinne nur von scientia die Rede sein (retr. 1,5,2). In der Exegese des Alten Testaments ist A.
auch auf die dort angelegte Bedeutung von d., nämlich Strafe, Züchtigung, gekommen (cf. Abschnitt
4). Zu Iob 28,28, wo µ mit scientia übersetzt ist, bemerkt er (trin. 14,1), daß das griechische Wort auch
mit d. wiedergegeben wird und daß auch sonst d. wie Bestrafung bedeutet; von Gott wird diese
durchgeführt als emendatoria tribulatio (en.Ps.118, 17,2 und 3).
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