verlogen
Bewertung: 2 Punkt(e)Es ist unendlich traurig, daß die Bibel ausgerechnet mit einem Dreck wie der Apokalypse enden muß. Ihre Entstehungszeit fällt in die Zeit, als der Sauerteig des Urchristentums endgültig umzuschlagen begann; unter dem eindeutig fiktiven Namen des Jesusjüngers wird eine wüste Endzeitkulisse entfaltet, die die Lufthoheit im Eschatologischen sichern soll, da sich nach und nach die von Paulus fixierte Religion als der heute noch in vielem aufzeigbare Totenkult etablierte, den es gegen die diesseitigenren Strömungen der sich mehr und mehr missionarisch erschließenden Welt des römischen Reiches durch ein Wortgewitter abzugrenzen galt, in dessen Zentrum Jerusalem, das neue Jerusalem steht. Hier geht es eben um die revolutionäre Botschaft, daß das Judentum aus Christus erneuert werden soll. Die Erneuerung mußte bis 1948 warten und ist in die Hände des israelischen Volkes gelegt. Und die auskristallisierten Christen, die schließlich explosionsartig den Erdball überzogen, haben es nur bis zum Hass auf ihre unmissionierten Vorväter gebracht, im Grunde warten sie immer noch darauf, daß der Rabbi Joshua wiederkehre, so richtig scheint das mit dem schon mal dagewesenen Messias ja nichts geworden zu sein.