praktikum
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Mein Praktikum sollte ein halbes Jahr dauern. Währenddessen sollte ich ein Projekt machen - fürs Studium. Studienkollegen meinten, das in einem halben Jahr zu schaffen - das könnte knapp werden.
Die erste Zeit sollte ich mich in die Software einarbeiten. Das war dann so »unerwartet toll«, dass es als Anfang des Projektes bezeichnet wurde. Dabei gab es noch gar kein Konzept!
Dann sollte diese oder jene Besonderheit noch in diese Experimentierversion, dann nochmal dieses und jenes.
Dann kamen diese und jene Spezial- und Sonderaufgaben, an dem Projekt konnte ich nicht arbeiten. Noch immer gab es dafür kein Konzept.
Eines schönen Tages, so etwa zur Halbzeit meines Praktikums, sprach ich das an.
Ja, ich hätte ja so viel Zeit gehabt, es hätte schon längst weit sein können. Ich könnte ja die Abendstunden nutzen, in denen es ruhiger sei. Und überhaupt, sich mit mir darüber zu unterhalten, bringe ja nichts, würde nur die Zeit meines Gesprächspartners kosten, in der er Sinnvolleres tun könnte. Und ich ja auch.
Dazu ist anzumerken, dass die übliche Arbeitszeit - auch für Praktikanten - dort werktäglich im Schnitt 10-11 Stunden betrug. Die offizielle hielt sich an 8.5 Stunden + 1 Stunde Pause. Die Praktikanten werden ungefähr täglich mit Stunden in Anspruch nehmenden Tests der Website genervt. Und dann und wann heißt es schonmal: Wer kann mal am Wochenende dreimal täglich die Site testen?
Ich wollte noch einmal nachhaken, später. Doch an dem Tag hieß es: Ja, wir haben eine neue tolle Spezialaufgabe für Dich.
Und ich sagte: »Und die Spezialaufgabe, die ich zzt. mache?« - »Die kann warten.« - »...und das Projekt?« - »Das ist jetzt erstmal nicht so wichtig. Vor der Angelegenheit X ganz besonders nicht. Die hat absolut Vorrang. Sie ist in knapp drei Wochen.«
- Unvermittelt liess ich die Aussicht auf »zukünftige Freie Mitarbeit«, sowie die Aussicht auf die Prämie in Höhe eines Monatsgehalts »bei erfolgreichem Abschluss des Projektes« huxflux platzen.
Punkt.