Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 47, davon 47 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 39 positiv bewertete (82,98%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 23.3. 2001 um 10:09:44 Uhr schrieb
home(r) über letxt
Der neuste Text am 6.3. 2024 um 11:03:01 Uhr schrieb
schmidt über letxt
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 5)

am 6.3. 2024 um 11:01:28 Uhr schrieb
schmidt über letxt

am 24.8. 2002 um 17:11:27 Uhr schrieb
Gabittafürst über letxt

am 8.2. 2004 um 21:01:42 Uhr schrieb
biggi über letxt

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Letxt«

hei+co schrieb am 23.3. 2001 um 10:15:24 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Hardware/Software
»Mit der Fusion von Technologie und Kultur hat es etwas Merkwürdiges auf sich. [...] Als James Joyce 1922 seinen Roman Ulysses veröffentlichte, der alle unseren Erwartungen darüber revolutionierte, wie ein Buch aussehen solle, war er da sehr viel anders als Gutenberg? Man konnte es damals zwar nicht erkennen, doch Joyce war ein hochbegabter Techniker, der mit seiner Buch-Maschine herumexperimentierte und sie Dinge tun ließ, die sie noch nie zuvor getan hatte. Seine Zeitgenossen hielten ihn für einen Künstler (oder einen Pornographen, je nachdem mit wem man sprach), doch aus heutiger Sicht hätte er ebensogut ein Programmierer sein können, der den Programmcode für eine Satz- und Druck-Anwendung schreibt. Joyce schrieb die Software für eine Hardware, die einst Johannes Gutenberg ersonnen hatte. Wenn man den Blickwinkel umkehrt, bleibt die Analogie genauso gültig: Gutenbergs umwälzende Erfindung, welche die vorhandene Manuskript-Technologie revolutionierte, die auf Gänsekiele und Schreiber angewiesen war, bleibt ein ebenso profunder schöpferischer Akt wie Molly Blooms Schlußmonolog in Ulysses. Beide Innovationen waren das Ergebnis aufregend einfallsreicher Sprünge nach vorn, und beide veränderten unsere Sicht auf die Welt. Gutenberg baute eine Maschine, die Joyce mit einigen innovativen Programmen frisierte, und Joyce brüllte die Variation eines Themas hinaus, das ursprünglich Gutenberg zu Papier gebracht hatte. Beide waren Künstler. Beide waren Techniker
(Johnson, Steven: Interface Culture. Wie neue Technologien Kreativität und Kommunikation verändern, Stuttgart 1999, OT: New York 1997, S. 11)

hei+co schrieb am 23.3. 2001 um 10:11:15 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Anfangen kann man überall: in der Bibel, dem Koran oder besser noch der Thora: endlose Mitschriften, Abschriften, Randbemerkungen, Fälschungen, Streichungen. Social Text : keine einzige identische Kopie klassicher Schriften ist aufzufinden. Homer hat sich als ein Mythos herausgestellt, als reine aktoriale Konstruktion für für ein Bündel von mündlich tradierten Texten. ... Die Märchen wurden immerhin mündlich weitergegeben und konnten somit, je nach Kontext, variiert werden. was scheinbar so simpel und eindeutig mit »es war einmal« anfängt, endet oft mit süffisanten Anspielungen auf den Akt des Erzählens ... der Erzähler wird manchmal sogar noch zu einem opulenten Essen (am Ende des Märchens) eingeladen, ein andermal gibt er noch ein paar bissige Kommentare ausserhalb der eigentlichen Erzählung ab. Soviel zur Literatur-Geschichte.

Die Literatur ist voll von Zitaten, Anspielungen, aufgenommenen, verarbeiteten, weitergeschriebenen, umgeschriebenen, umgedrehten Texten. Die Literaturwissenschaft schwankt zwischen begeisterter Aufnahme und anheimelnder Weiterführung dieses intertextuellen Produktionsprinzips und grossspurigen Ablenkungsmanövern (Geniekult, immanente Werkanalysen), während der Literaturbetrieb und die internationalen Medienkonzerne seelenruhig das Geschäft mit der Kultur- und Bewusstseinsindustrie vorantreiben und ihre Clans jetzt auch noch im Netz abzustecken versuchen

florian cramer schrieb am 24.3. 2001 um 15:06:46 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Auch wenn Textgeneratoren wie jene, die die ,,Permutationen`` versammeln, aus Sicht der Computerprogrammierung äußerst primitiv sind, so lenken sie wenigstens die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Algorithmik ihres Code, auf die maschinelle Ausführbarkeit des Computertexts. Dies geht gegen Gleichsetzungen des Computernetzes mit einem bloßen Übertragungsmedium oder gar einem typographischen Interface, gegen die Verwechselung des Netzes mit der arbiträren Protokollschicht des World Wide Web, gegen die Verwechselung von Netz und Web-Browser und somit auch gegen alle restringierenden Gleichsetzungen von Computernetzliteratur mit dem sogenannten ,,Hypertext`` und den sogenannten ,,Multimedia``. Es trügt der Schein, daß computergenerierter Text den letzteren gegenüber ein marginales Phänomen geblieben ist. Maschinell erstellte Rechnungen, Bankauszüge, Mahnbriefe, die Suchmaschinen und die ,,personalisierten`` Portale und Versandhaus-Seiten im Netz zeigen, daß algorithmisch manipulierte Sprache subtil, aber wirkungsvoll in die Alltagskultur eingedrungen ist. Es erstaunt, daß nur wenige Netzliteratur diesen status quo reflektiert. Die Makroviren Melissa und I LOVE YOU, kleine, in Programmiersprache geschriebene Computertexte, sind deshalb vielleicht die interessanteste und dichteste Netzpoesie der letzten Jahre. Das Prinzip kombinatorischer Dichtung, aus einem denkbar knappen Quellcode eine Abundanz der Sprache zu schöpfen, wird in ihnen durch Infektion, Selbstreplikation und Mutation von Zeichen noch erweitert. An Computerviren zeigt sich, daß Netzdichtung mit einem Code dichtet, dessen bloße Syntax von explosiver Brisanz ist, da globale technische Infrastrukturen von ihm abhängen.

aus:
http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/aufsaetze/netzliteratur/kombinatorische_dichtung.html

william s. burroughs schrieb am 24.3. 2001 um 16:15:19 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

»Das Wort ist in Einheiten eingeteilt, die alle in einem Stück sein und so verstanden sein sollen, aber die Stücke können auch in irgendeiner anderen Anordnung verwendet werden, daß sie vorwärts und rückwärts und rein und raus und vorn und hinten miteinander verbunden sind wie ein interessantes Sexarrangemang. Dieses Buch spritzt in alle Richtungen von den Seiten, Kaleidoskop der Ansichten, Potpourri der Melodien und Straßenlärm, Furze und Aufruhrgeschrei [...] Schmerzensschreie und pathetische Ausrufe [...] Radio-Kairo-Plärren wie eine in Raserei verfallene Tabakauktion und Ramadan-Flöten [...] Bewaffnet mit einem Fleischmesser, jagt der Autor seinen lieben Leser den Mittelgang entlang und ins Spiegelkabinett, fängt ihn sich [...] Das Wort, lieber Leser, wird dich bis auf die lachenden Knochen schinden und der Autor wird mit seinem eigenen Gedärm einen Striptease vorführen. [...] Der Autor wird seinem empfindsamen Leser nicht ersparen, sondern sich als nackter Bruder präsentieren. Beschreibung? I bugger it! [...] So froh, dich an Bord zu haben, Leser, aber nicht vergessen, es gibt nur einen Cäptn auf diesem Schitt [...] Die Zuschauer schreien durch die Rennstrecke. Das elektronische Gehirn zittert wie verrückt in blauen, rosa und chlorophyllgrünen Orgasmen und spuckt auf Rollen von Toilettenpapier gedrucktes Geld aus [...] Eine Million Musikautomaten rollten und jitterbuggen und walzen und mamboen über den Boden, schnappen sich das Geld von den Besuchern, stecken es in den Schlitz [...] Waschmaschinen reißen den Zuschauern die Wäsche vom Leib, schnappen sich die Bettlaken und Teppiche. Das Hirn spuckt Testergebnisse aus. [...] Die Maschine macht die ganze Arbeit, Leute. [...] Der Denkmaschine gehen die Gedanken aus, sie saugt allen die Gehirne aus mit Nadeln aus rostfreiem Stahl [...] Nun werden dem nachdenklichen Leser gewisse Tendenzen bei dem Autor aufgefallen sein, die man als ungesund bezeichnen könnte. Ja, die Praktiken dieser Person mögen einige von Ihnen verblüfft, überrascht, bestürzt haben. Der Analytiker sagt [...] Transmutiere diene Substanz [...] (Publikum würgt und streckt die Zugen raus) [...] Komm herein, bitte! Ich kann keine Zelle meines Körpers bewegen ohne das Wort. [...] Idiot raconteur klebt an dir wie ein Linguaphon. Hast du jeDies ist der federwisch meines Schwagerseine Million mal wiederholt gehört? Sobald diese Stecker in deinem Kopf sind, kannst du niemanden mehr ausschließen. Die Stecker weinen Tränen aus blauer Flamme. [...] Ich experimentiere nur. [...] Seiten wehten hinaus über die Winde und Abfälle Mexikos [...] Wir alle sind draußen auf Kaution [...] Ich lehne mich zurück und nehme diese Szene in mich auf, ein Mosaik aus Nebeneinander [...] ’Einspruch ist sinnlos beim gegenwärtigen Stand unseres Wissens’, sagt der Verteidiger und sieht von Elektronenmikroskop auf. [...] ein ungeheures moslemisches Murmeln erhebt sich von dem steinernen Platz, auf dem die Messingstatuen ersticken
(william s. burroughs, nova express)

hei+co schrieb am 24.3. 2001 um 15:27:36 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Schnittstellen verschiedener Schreibprojekte
(goto: www.hyperdis.de/hyperfiction/gvoon/)

Seit Sommer 2000 der kollaborative Science-Fiction »Odysseen im Netzraum«:

Hier haben wir - neben umfangreichen Vorrecherchen und einer dezidierten Auswahl von Textmaterialien für mögliche Cut & Paste-Operationen - das Hauptaugenmerk auf das Herstellen von Schnittstellen gelegt:

- Schnittstellen zu anderen Schreib-Oberflächen und Online-Text-Generatoren (etwa dem Assoziationsblaster, Florian Cramers Text-Maschinen, Cut-Up-Generatoren oder auch Übersetzungsmaschinen),

- Schnittstellen zu thematischen Materialien (eingescannte Text-Materialien, Suchmaschinen),

- Schnittstellen zu sozialen Kontexten, in denen das Projekt vorgestellt wurde, teilweise auch Workshops und Schreibwerkstätten durchgeführt wurden (log.in, Buchmaschinen, interfiction),

- Schnittstellen zu online communities durch das Versenden von newslettern mit den neuesten Fortsetzungen und der Veröffentlichung von offenen Stellen zum Weiterschreiben (Science-Fiction Mailing-Listen, rohrpost und Mailing-List Netzliteratur, sowie an die Mitschreibenden, insofern sie ihre email angegeben haben, vgl. www.hyperdis.de/txt/schnittstellen.html).

Auf der Schnittstellen-Seite (www.hyperdis.de/hyperfiction/gvoon/) sind all diese Links und die Verweise auf die entsprechenden Arbeitsseiten versammelt, wobei im linken Fenster jeweils die CUT-Materialien erscheinen - während auf der rechten Seite die PASTE-Möglichkeiten erscheinen, eben die offenen Stellen in der vernetzten Struktur, an denen weitergeschrieben werden kann.

florian cramer schrieb am 24.3. 2001 um 15:08:55 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Auch wenn sich trefflich argumentieren läßt, daß zum Beispiel der ,,Hypertext`` - zugleich Codierung und ästhetisches Programm der meisten Netzdichtung - sich nur in die oberste Oberfläche des Textgebildes Internet schreibt, leitet sich daraus kein Anspruch ab, daß alle Computernetzdichtung ihren Text gefälligst algorithmisch ausführbar machen soll und simultan mit den Codes der natürlichen Sprache, der Programmiersprachen und der Netzwerkprotokolle dichten. Dies zu fordern, wäre nicht nur vermessen, sondern auch ästhetisch naiv. Nicht vermessen jedoch scheint mir der Anspruch, daß Computernetzdichtung auch in technisch restringierter Codierung ihre semiotischen und technischen Bedingungen so reflektiert, wie es zum Beispiel die konzeptualistische Netzkunst von jodi.org, I/O/D, Mongrel, Heath Bunting, des ASCII Art Ensemble und von 0100101110101101.org bereits tut und getan hat
aus:
http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/aufsaetze/netzliteratur/kombinatorische_dichtung.html

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