Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
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Der erste Text |
am 11.4. 1999 um 19:26:10 Uhr schrieb Tanna
über kalt |
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am 10.10. 2023 um 15:11:01 Uhr schrieb Christine
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Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 61) |
am 26.11. 2009 um 14:24:54 Uhr schrieb Lilith 3000 über kalt
am 16.7. 2007 um 15:39:46 Uhr schrieb Bettina Beispiel über kalt
am 6.6. 2003 um 20:25:13 Uhr schrieb olaf über kalt
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Kalt«
Drumharlow schrieb am 9.5. 2000 um 19:20:26 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Zögerlich taucht er ein. Fast unmerklich durchbricht er diese leise Grenze. Allein. Er forscht. Ängstlich. Spürt die fremde Kälte. Zweifelt. Dann taucht der zweite auf. Sie spielen, tanzen Ballett. Freuen sich sichtlich über das Ende des Alleinseins. Und doch frieren sie. Bewegen sich in der Stille, in der sie gänzlich hilflos. Gänzlich verloren. Wirken winziglich zwischen den Welten. Die Grenze im Nacken, sie reflektierend. Nichts scheint sinnloser als der Gedanke an die Möglichkeit.
Sie bilden die Vorhut, das Spähkommando, das sich ins feindliche Territorium, soll man sagen wagt. Sie sind welche von denen, die als erste in Frage kommen und deshalb sind sie gegangen. Sie wurden geschickt. Hätte man Sie gefragt, wären sie sicherlich noch auf der gewohnt, beschützenden Seite. Die Gewissheit der Sterblichkeit wäre die gleiche. Sie haben sich nicht an den neuen Frost gewöhnt. Sie haben sich damit abgefunden. Doch wird die Gewohnheit ihr übriges tun, gewiss. Sie verharren.
Ist dies der Weg? Kann dies der Weg sein? Das Jammertal, das durchschritten werden muss? Um die Erlösung zu erlangen? Tal? Universum wäre treffender. Die Gewaltigkeit des Raumes ist alleseinnehmend. Nur der Blick des beschreibenden Beobachters vermag die beiden hier zu focusieren. Fixieren? In dieser Endlosigkeit unmöglich.
Sie wagen kaum sich zu regen; dennoch haben sie den Auftrag. So suchen sie weiter in die Ferne hinein, mit minimalsten Impulsen. Die Unwärme rings wirkt. Die Verbindung ist in Gefahr. Droht zu erfrieren. Endlich kommt das Kommando des Rückzugs. Doch bereits auf den ersten Zentimetern des Weges Heim, wissen die beiden, das es für nicht viel länger als eine Zigarette und eine heisse Suppe ist. So finden sie sich bald wieder im Ausguck, der durch sie gebildet wird. Nicht wissend, ob das vorherige Mal nur ein Traum dieser Mission ist.
Doch kommt Regung in das Nachfolgende. Haben sie etwas entdeckt ohne es zu bemerken? Ist heute der Tag? Kann es, darf es sein. Es ist, realisieren sie als die Bewegung des Ganzen, sie eingeschlossen, nicht mehr zu leugnen. Die Grenze wird aufgerissen. Das Schiff ist gestartet. Langsam, gleichwohl bestimmt strebt es ins Ungewisse. Die Masse bewegt die Zeit, die so relativ geworden. Das hauchdünne Nichts zwischen den Substanzen wird ein Stück mitgerissen und verschwimmt für Augenblicke, sich später um so fester, klarer definierend. Doch das kümmert nicht. Was zählt ist der Aufbruch. Die Ressourcen erschöpft, dem Untergang geweiht, blieb nur die Flucht. Soll ich mich als Parasit fühlen? Darf ich starten, Neues suchen? Einnehmen? Verbrauchen? Ich weiss, ich werde. Die Gewohnheit ist das schlimmste Gewissen.
Calista Caligari schrieb am 16.3. 2003 um 23:31:52 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Er ging also draußen im Dunkeln durch die Nacht, einen noch auf habenden Dönerverkäufer suchend, bestenfalls einen der ihm möglichst unbekannt war.
Wurde auch fündig.
Als er dann, langsam kauend, ein wenig besserlaunig jetzt, die dem Bahnhof vorgelagerte Bushaltestelle passierte, überlegte, ob er sich nicht einen Augenblick setzten sollte, da sah er sie liegen:
eine weiße Wollmütze. Weiß wie Schnee. Nicht vollkommen unähnlich der eigenen, nur eben keineswegs schwarz, sondern weiß.
Kurz überlegte er, ob er sie nicht vielleicht als Andenken an diese Nacht mitnehmen solle, freilich war er kein Wollmützendieb, eher ein Wollmützenverschenker, doch: Würde nicht sowieso jemand die Mütze mitnehmen? Und, daß dieser jemand ihr rechtmäßiger Besitzer, vielmehr die Besitzerin, wäre, daran durfte doch gezweifelt werden.
Sollte er die Mütze vielleicht verwahren und einen Zettel mit seiner Telefonnummer hinterlassen? Doch er hatte ja gar nichts zu schreiben dabei, ein dummer Fehler, und er war ja auch zu träge und dumm diesen Gedanken ernsthaft weiterzuverfolgen.
So ließ er die Mütze, diese kleine weiße Wollmütze, eine Kopfbedeckung, mit gewaltiger Wahrscheinlichkeit einem dummen eingebildeten Teeniemädchen zugehörig, doch, für sich allein gesehen durchaus zu einer gewissen verträumtheit anregend, ja, hatte er nicht kurz an ihr gerochen? Genau deshalb ließ er sie nämlich auch liegen.
Weil er befürchtete, sie vielleicht, in einer sehr dunklen Stunde, als eine Art Fetisch zu benutzen. Ein Gedanke der ihm widerlich war.
Sie war übrigens, zumindest für seine verstopfte Nase, geruchslos gewesen, nichts von der Parfumwolke, mit dem sich junge Mädchen gerne zu umgeben pflegen, war an ihr hängen geblieben.
Einige Tage später sah er beiläufig eine Unterhaltungssendung, in der die amerikanische Musikgruppe O-Town zu Gast war. In dieser Sendung tat sich ein junges Mädchen, vor allen anderen, durch besonders lautes Kreischen hervor. Danach befragt wie alt sie sei, antwortete sie, sie sei fünfzehn Jahre alt.
Ihm wurde flau im Magen.
Ein weiterer Graufilter legte sich über das Blickbild.
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