Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Innersound«
Baumhaus schrieb am 10.9. 2014 um 14:50:10 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Dort waren damals die besten Helden der vor wenigen Jahren neuerstandenen deutschen Kunst versammelt. An sie schloß Preller, ein gleichstrebender und ebenbürtiger, sich an. Mit Thorwaldsen, Cornelius, Overbeck, Steinle und Reinhardt wurde er bekannt und befreundet. Vor Allem aber war es der unübertreffliche Landschaftsmaler Josef Anton Koch, an den er sich anschloß. Koch war es, der zuerst wieder auf den Bau der Landschaft, auf das Terrain achten lehrte, und während seine Vorgänger zumeist durch die Vegetation, durch die Luft- und Lichteffecte zu wirken suchten, so führte dagegen er die Landschaft wieder auf ihre organische Basis zurück, auf den Erdboden. Um dies recht würdigen zu können, vergleiche man seine Landschaften mit denen des Rococo und der Zopfzeit: man wird erstaunen, bei den letzteren meist flache, unbedeutende und verschwommene oder groteske und barocke Terrainformen zu finden, bei der Rückkehr zu Koch dagegen den tiefen Unterschied zwischen echter und zwischen gesunkener Kunst lebendig empfinden. Dies Alles sind Vorzüge, welche in Koch’s innerstem Wesen wurzeln und welche im unlösbarsten Zusammenhange mit der Gesammtrichtung seiner Kunst stehen, die die neuere Zeit mit dem Namen der historischen im Gegensatze zum Genre bezeichnet hat. Wir werden hierauf bei der Schlußbetrachtung über Preller’s Thätigkeit noch einmal zurückkommen. Denn er wie kein Anderer ist würdig, der Nachfolger und Vollender von Koch’s Werk genannt zu werden. Die Zeit seines Aufenthalts in Rom verstrich ihm schnell; aber als er 1831 nach Weimar zurückkehrte, kam er wieder als Künstler, gereift und gefestigt in seiner Bahn und erfüllt mit dem Bewußtsein eines hohen Zieles, dem er von da an unermüdet nachgestrebt hat.
Baumhaus schrieb am 10.9. 2014 um 14:51:33 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Für Preller begann nun eine glückliche Zeit. Nachdem er eine sehr bescheidene Anstellung am Weimarischen Zeicheninstitut erhalten und außerdem mehrere Bestellungen von der hochherzigen Großherzogin Maria Paulowna bekommen hatte, führte er seine Braut heim, und es erblühte ihm ein schönes und gesegnetes Familienleben. Zunächst verarbeitete er in einer Reihe von Bildern die im Süden gewonnenen Eindrücke. Aber bald fühlte er das Bedürfniß einer immer lebendigen Naturanschauung, und da er vorläufig nach dem Süden nicht zurückkehren konnte, so wandte er sich mit voller Energie der nordischen Natur zu, für welche er auf verschiedenen Reisen in Norwegen und Rügen Studien machte. Wichtig und anziehend zugleich aber ist es für seinen Entwickelungsgang, daß die Anfänge zu dem Hauptwerke seines Lebens bereits in jene Zeit zurückgreifen, indem er schon damals einen Cyclus von Landschaften zu Homer’s Odyssee für seinen Freund Dr. Härtel im sogenannten „römischen Hause“ in Leipzig al tempera malte. Zeugen seines umfassenden künstlerischen Schaffens sind außerdem das von ihm mit Scenen aus Wieland’s Werken geschmückte Wielandzimmer im Weimarischen Schlosse; eine große Anzahl meist im Privatbesitz befindlicher vorzüglicher Landschaften, worunter viele Seestücke, sowie eine Menge von trefflichen Aquarellen, Sepia-, Tusch- und Kohlezeichnungen. Auch radirt hat er eine Zeit lang mit eben so viel Eifer, als Erfolg.
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