Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 75, davon 72 (96,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 34 positiv bewertete (45,33%)
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Durchschnittliche Bewertung 0,213 Punkte, 22 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 15.11. 1999 um 11:50:12 Uhr schrieb
hei+co über hypertext
Der neuste Text am 13.8. 2024 um 16:54:22 Uhr schrieb
Christine über hypertext
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 22)

am 7.3. 2022 um 00:08:59 Uhr schrieb
Christine über hypertext

am 11.6. 2007 um 14:18:54 Uhr schrieb
Manuel über hypertext

am 6.3. 2022 um 20:02:08 Uhr schrieb
Christine über hypertext

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Hypertext«

hei+co schrieb am 23.6. 2000 um 13:57:50 Uhr zu

hypertext

Bewertung: 2 Punkt(e)

Der Text als anderer Schauplatz, als Bühne kultureller Wissenssysteme, als Szenerie, in der sich kollektive Authenzifizierungsprozesse (27) abspielen: begriffliche Regelspiele, mobile Organisationsprozesse, in denen die Einbildungskraft wirken kann.
»Der Redner hat, um mit seinem Text affektiv auf seine Zuhörer wirken zu können, die Erregung zuvor durch Vorstellungen (phantasiai) zu projizieren. « (Autorschaft, 28)
Diese simple Maskierung, dieses auktoriale Rollenspiel mit teils göttlichen Soufflierungen lassen letzlich den eigentlichen Ort textschöpferischer Energie leer, die im Schauspiel von Text-Rezeption und -Produktion immer wieder neu besetzt wird - auch schon in den frühen Reflektionen zu Textualität und Autorschaft klafft die Lücke, die Leerstelle, der slash zwischen Signifikat und Signifikant, den die Moderne/Postmoderne dann so wild und emphatisch bearbeiten wird, eben der Zwischenraum zwischen den Texten :
"Zwischen ihnen droht stehts das erinnerungslose Schweigen der Texte, jene Grenzüberschreitung aus den sprachlichen Tauschvorgängen mit der Welt in das Vergessen. [...] Die Verwegerung, sich in Texten zentrierend zu äußern, führt zur Verdunkelung der Welt. (Autorschaft, 29)

hei+co schrieb am 2.3. 2000 um 12:37:04 Uhr zu

hypertext

Bewertung: 3 Punkt(e)

HYPERTEXT: PALIMPSEST

"Als Hypertext bezeichne ich also jeden Text, der von einem früheren Text durch eine einfache Transformation [...] oder durch eine indirekte Transformation (durch
Nachahmung) abgeleitet wurde. [...](18) Es gibt kein literarisches Werk, das nicht, in einem bestimmten Maß und je nach Lektüre, an ein anderes erinnert; in diesem Sinne
sind alle Texte Hypertexte. Aber wie bei den Gleichen aus Orwells 1984 sind es manche mehr (oder offensichtlicher, massiver und expliziter) als andere [...] Ich kann in
jedem beliebigen Werk die partiellen, lokalisierten und flüchtigen Echos irgendeines anderen, früheren oder späteren Werkes verfolgen. (20) [...] während der Hypertext fast
immer fiktional ist, eine aus einer anderen Fiktion oder aus der Schilderung einer tatsächlichen Begebenheit abgeleitete Fiktion. [...] Der Hypertext kann nicht-fiktional
sein, insbesonders wenn er sich von einem nicht-fiktionalen Werk herleitet. Ein Kant-Pastiche oder eine Versifikation der Kritik der reinen Vernunft wäre sicherlich ein
nicht-fiktionaler Hypertext. [...] (530) Die Hypertextualität gehört gewissermaßen zum Basteln. [...] (532 )Sagen wir nur, daß die Kunst, 'aus Altem Neues zu machen', den
Vorteil hat, daß sie Produkte hervorbringt, die komplexer und reizvoller sind als die 'eigens angefertigten' Produkte: eine neue Struktur legt sich über eine alte Struktur und
verschränkt sich mit ihr, und die Dissonanz zwischen diesen beiden gleichzeitig vorhandenen Elementen verleiht dem Ganzen seinen Reiz. [...] Diese Doppeltheit des
Objekts läßt sich im Bereich der Textbeziehungen durch das alte Bild des Palimpsests abbilden, auf dem man auf dem gleichen Pergament einen Text über einem anderen
stehen sieht, den er nicht gänzlich überdeckt, sondern durchscheinen läßt. Pastiche und Parodie hieß es zu recht, 'bezeichnen die Literatur als Palimpsest' (R. Amossy und
E. Rosen, La dama aux catleyas; in: Litérature, 14. Mai 1974 - Originalfußnote in Genette 1993)..Das muß, genereller, für jeden Hypertext gelten, wie Borges bereits zur
Beziehung zwischen dem Text und seinen Vortexten anmerkte. ('Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass es berechtigt ist, wenn man in dem endlichen Quijote eine Art
Palimpsest erblickt, auf dem - schwach, aber nicht entzifferbar - die Spuren der vorhergehenden Schrift unseres Freundes sich abzeichnen sollen.' (F.L. Borges,
Gesammelte Werke, Bd. 3/I, S. 123); es handelt sich natürlich um unseren Freund und Kollegen Pierre Ménard. - Originalfußnote in Genette 1993).
Der Hypertext fordert uns zu einer relationalen Lektüre auf, deren Reiz [...] recht gut in dem [...] erfundenen Adjektiv zum Ausdruck kommt: palimpsestuöse Lektüre: Liebt
man die Texte wirklich, so muß man von Zeit zu Zeit den Wunsch verspüren (mindestens) zwei gleichzeitig zu lesen. [...] Das Vergnügen am Hypertext ist jedoch auch ein
Spiel." (553)
(Genette, Gérard (1993): Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe. Frankfurt am Main. Originaltitel (1982): Palimpsestes. La littérature au second degré, Paris, 18-553)

jorge schrieb am 23.6. 2000 um 14:45:21 Uhr zu

hypertext

Bewertung: 2 Punkt(e)

Die Ruchlosen behaupten, dafl in der Bibliothek die Sinnlosigkeit normal ist, und dafl das Vernunftgem‰fle (ja selbst das schlecht und recht Zusammenh‰ngende) eine fast wundersame Ausnahme bildet. Sie sprechen (ich weifl es) von der Fiebernden Bibliothek, deren Zufallsb‰nde st‰ndig in Gefahr schweben, sich in andere zu verwandeln, und die alles behaupten, leugnen und durcheinanderwer fen wie eine delirierende Gottheit´. Diese Worte, die nicht nur die Unordnung denunzieren, sondern sie mit einem Beispiel belegen, liefern einen offenkundigen Beweis des verwerflichen Geschmacks der Urheber und ihrer verzweifelten Unwissenheit. In der Tat birgt die Bibliothek alle Wortstrukturen, alle im Rahmen der f¸nfundzwanzig orthographischen Symbole mˆglichen Variationen, aber nicht einen absoluten Unsinn. Es er¸brigt sich zu bemerken, dafl der beste Band der vielen Sechsecke, die ich verwalte, >Gek‰mmter Donner< betitelt ist, und ein anderer >Gipskrampf< und wieder ein anderer >Axaxaxas Mlˆ<. Diese auf den ersten Blick unzusammenh‰ngenden Wortf¸gungen entbehren gewifl nicht einer kryptographischen oder allegorischen Rechtfertigung; diese Rechtfertigung verbaler Art figuriert - ex hypothesi- bereits in der Bibliothek. Ich kann nicht etliche Schriftzeichen kombinieren

dhcmrlchtdi,

Piper Thompson schrieb am 24.3. 2014 um 22:01:11 Uhr zu

hypertext

Bewertung: 1 Punkt(e)

Hypertext ist ein Wort der 90er, dass es in den 2010ern immernoch gibt. Doch es hat sich gewandelt vom Hoffnungsträger für die Revolution des Denkens zum Begriff welcher alltägliche Infrastrukturelle Grundbedingung beschreibt. Die Revolution des Denkens wird heute (2014) eher in angstvollen Szenarien vom Niedergang der autonomie des Gehirns besprochen. Ob die Revolutionen, die im virtual Reality Hype erträumt wurden nun eingetreten sind, oder wie wird nicht diskutiert. Auf positive entgrenzung de rkommunikation will heute niemand mehr hinaus - es ist altmodisch so zu denken. Niemand erfreut sich an nicht-linearen Experimenten, oder untersucht seine vernetzte Existenz auf deren Vorteile. Stattdessen wird nach den schädlichen Auswirkungen geforscht - es herrscht Katerstimmung - und man möchte gern zurück zu den Zeiten, als Knappheit von Information den Umgang mit ihr formte. Ob wir tatsächlich in einer entgrenzten und vernetzten Situation uns befinden, ob dies wünschenswert wäre, und wie man deren Beschaffenheit zur Befreiung des Denkens nutzen kann, darüber denken heute allenfalls die gewinner der .com-Blase nach - und die haben bekanntlich ihre eigenen Interessen!

hei+co schrieb am 23.6. 2000 um 14:07:00 Uhr zu

hypertext

Bewertung: 2 Punkt(e)

"Wenn man die Karten dieses Spiels, die wir in einer Schublade aufbewahren und die wir alle im Kopf haben, miteinander vergleicht, erkennt man sofort, daß das Wichtigste [...] die Pole oder Gipfel sind, die Schnittpunkte, Netzknoten, Verkehrskreuze, die fast obligatorischen Engstellen [...]
Während die Wissenschaften sich aufschichten oder abblättern, in tausend Disziplinen getrennt oder vermengt, während sie sich unablässig verwandeln, schwanken, unterschiedliche Zeiten hervorbringen, deren Fortgang oft unvorhersehbar ist, sind es gerade die Orte er Konvergenz und der Verzweigung, die relativ invariant bleiben in dieser unruhigen, wirren Geschichte; gerade an diesen Orten stellen sich die Probleme oder werden die Entscheidungen getroffen - oder nicht getroffen. Welche Probleme? Welche Entscheidungen? Es sind die Knoten dieser verschiedenen Netze, die einigermaßen stabilen Kreuzungen, welche die Kapitel dieses Buches ausmachen." (Michel Serres: Vorwort, in: Michel Serres (Hg.): Elemente einer Geschichte der Wissenschaften, Frankfurt/Main, 1994, OT: Paris 1989, 11-38; hier: 22)

chrmpf schrieb am 7.1. 2001 um 11:39:57 Uhr zu

hypertext

Bewertung: 5 Punkt(e)

Ovids »Gastmahl der Liebe« ist wohl der erste: X Dialoge hat der so verlinkt, dass du einen Krampf kriegst, wenn du alles Quellen zuordnen willst, weil der Typ analog listet. An der Stelle hat er damals geschlampt. Es sei ihm verziehen. Shakespeare hat das dann ein paar Jahre später auch gemacht und Traum genannt. Fairer Weise hat er den vierdimensional inszeniert als Sommernacht. Aber wer will schon immer alles kapieren, statt durch ne Landschaft zu gehen und das Panorama zu genießen. Wegweiser oder Lexikon zu sein, macht auf Dauer eh keinen Spaß. Andererseits sind Experten manchmal brauchbare Zellkonglomerate, allerdings selten in vivo. Werde mir doch ein paar Exemplare einfrosten. Man weiß ja nie.

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