Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Hyperdis«
birgit schrieb am 23.6. 2000 um 13:35:32 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Aussagesatz. Fragesatz. Ich ekel mich vor Fiktion. Vor Vokabeln. Konstruktion. Sogar vor Körperbau, wenn es im Satz steht. Da stehts. Ich ekel mich vor: Ich ekel mich vor Fiktion. Sehen Sie das Ich am Anfang der Schlange? Was heisst hier sehen? Ich ekel mich schon lange, auch vor Reim. Reimzwang. Ich ekel mich vor Satzkopf, Satzschwanz, Satzmittelstück, Satztorso, Satznabel, Satzzwang – Kunst ist gut für ekelhafte – schreibt Sonja Sekula, ich ekel mich vor Zitat, trotz Trost und Schatten, den Zitate spenden, siehe Wittgenstein. Was heisst hier siehe? Ich ekel mich vor Zikaden. Ich ekel mich davor, wie wenig Ekel ich an mir ertrage, wie wenig Ekeltoleranz ich habe, wie ekelhaft ich mit mir bin, wie sehr ich das geniesse.
http://www.dumontverlag.de/null/kempker/text5.htm)
Schriftsteller&Producer schrieb am 12.12. 2003 um 22:41:32 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
So etwas habe ich nie wieder gemacht. Ich habe extra spitz gestochen und nicht rumgeritzt. Die Narbe ist ganz klein geworden. Und die, an die ich mich damals gewandt hatte, die haben wegen dem schönen Armreif auch nichts gemerkt. Zu denen hatte ich ohenhin kein Vertrauen. Diagnostiker, dazu noch schlechte. Die nur die Informatiuonen sahen. Die sich nicht ein bisschen überlegten, dass das alles ein Mensch war, einer der gerade jetzt vor ihnen stand, der jetzt kam und Hilfe brauchte. Sie hätten mich einsortiert, und wenn ich in die Schachtel stationär gepasst hätte, dann hätten sie mich darein getan. Notfalls gegen meinen Willen?! Ich habe denen nicht ein bisschen getraut. Ich habs versucht. Sie haben es nicht gerechtfertigt. Und sie haben es nicht gemerkt., Ich war sogar besonders fröhlich, ich wurde als Spontanheilung eingeordnet. Was eine Dummheit, wirklich, man sollte meinen.... aber man meint eben nur. Diese Menschen haben von anderen Menschen anscheinend oft npoch weniger Ahnung als andere.
maschine schrieb am 17.9. 2000 um 22:01:09 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Schriftsteller-schreibendeMaschine
Da ja die Kybernetik lern-fähige Maschinen konstruiere, wäre es durchaus denkbar, daß die literarische Maschine später ihre eigenen Codes in Unordnung bringe. »Um die Kritiker zufriedenzustellen, die nach Entsprechun-gen zwischen literarischen und historischen soziologischen, ökono-mischen Tatsachen suchen, könnte diese Maschine die eigenen stili-stischen Entwicklungen den Änderungen bestimmter statistischer Indices der Produktion, des Einkommens, der Rüstungsausgaben, der Verteilung von Entscheidungskompetenzen angleichen..« (Kybernetik, 15).
Der aufmerksame Leser wird die Pointe dieses Gedankenspiels spätestens ahnen, wenn Calvino diese Spekulationen mit - wie er ihm süffisant versichert- FRÖHLICHER MIENE vorträgt, statt in die Klageschreie seiner Schrifstellerkollegen einzustimmen: im Prozeß des Schreibens zersplittere sich der Autor in verschiedene Produktionsfiguren:»Der Schriftsteller, so wie er bis jetzt gewe-sen ist, ist bereits eine schreibende Maschine, das heißt, er ist es dann, wenn er gut funktioniert..«(Kybernetik, 17)
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