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Zum Thema vgl. Klaus Theweleit: Pocahontas in Wonderland. Shakespeare on Tour, Stroemfeld-Verlag, Ffm. 1999.
Theweleits Pocahontas-Projekt, wie alle Haupt-, Unter- Neben-, Beiwerke dieses buttergleich zu lesenden Kulturwissenschaftlers befaßt sich mit Pocahontas, Arno Schmidt, Disney und dem frühkolonialen Amerika, von wo aus Pocahontas, die Häuptlingstochter, zu ihrer letzten Fahrt nach England aufbrach, wo um 1600 wiederum Cliquen des elisabethanischen Hofes um Bacon und Essex, die Virginia-Handelskompanie und zahllose andere dejalits sich unter Theweleits Händen reich illustriert zu einem vielhundertseitigen Gewebe verspinnen, bei dem man nachher gar nicht mehr sagen will, was man da eigentlich gelesen hat, nur genießen und den nächsten Band zur Hand nehmen. Ich rede wohlgemerkt hier nicht von Fantasy, Matt Ruff, Robert Anton Wilson, Kurt Vonnegut etc, sondern von einem der verdrängtesten Soziologen und amüsantesten Autoren der inzwischen nicht mehr ganz so neuen Linken.