Grönemeier

Das tolle an diesem falsch geschriebenen Stichwort ist, daß es praktisch immer in der Statistik der »in den letzten 24 Stunden am häufigsten über Suchmaschinen gefundenen Stichwörter« ist. Warum also ein ClubZurVernichtungFalschGeschriebenerStichworte? Wenn alle »Grönemeier« statt »Grönemeyer« schreiben, dann ist das doch viel besser, als wenn lediglich eine kleine, abgehobene Elite »Grönemeyer« schreibt. Und beim Standesamt in Bochum kann man bestimmt fordern, daß der Familienname des Herrn Grönemeyer ab sofort in »Grönemeier« geändert wird. Notfalls sollte er per Gesetz dazu gezwungen werden, seinen Namen des »y« zu berauben. Das macht auch wirklich Sinn: ich wollte gerade bei google gucken, ob es nicht auch den Namen »Grönemeier« gibt, etwa eine arme Gertrud Grönemeier, die von diesem Gesetz enorm profitieren würde, habe es aber aufgegeben, weil auf den ersten fünf Suchseiten nur Internetadressen stehen, die sich mit »Herbert Grönemeier« befassen. Nur google selbst weist oberschlau auf den Fehler hin: »Meinten Sie Suche nach grönemeyer?« Das sollte google ebenfalls untersagt werden. Wenn die ganze Welt der Meinung ist, der Typ heißt Grönemeier, dann soll er sich doch bitteschön nicht so anstellen und gefälligst DAS SCHEISS YPSILON AUS SEINEM BEKNACKTEN NAMEN NEHMEN, WENN ICH NOCH EINMAL GRÖNEMEYER SCHREIBEN MUSS AAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH!

Herbert also. Wenn ich Herbert höre, dann muß ich immer an einen Kunden von uns denken. Der hat zwar auch einen Nach- und einen Firmennamen, doch irgendwie ist Herbert ein viel besseres Schimpfwort, als der Nachname es je hätte sein können.

Jetzt habe ich noch nicht viel über Grönemeier geschrieben - schade. Aber ich habe zur Zeit »Flugzeuge im Bauch« - das sollte passen.

Erstmals in den gut 15 Jahren unserer Partnerschaft kam mir heute morgen das Wort 'Nebeneinanderherleben' schmerzlich in den Sinn, als mich K. fragte, ob er mir zum Namenstag die aktuelle Grönemeyer-CD schenken solle.

Man wird immer so schräg angesehen, wenn man Grönemeyer nicht mag. Erst gestern, beim Essen. Ich sagte: Ich mag Grönemeyer nicht. Isabel schaute mich schräg an. Was, du magst Grönemeyer nicht? Aber der kommt doch aus Bochum!
Nur weil ich aus Bochum komme, muss ich Grönemeyer mögen. Diese Logik ist mir nicht ganz klar.