gartenverwüstungsparties
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Neulich nahm ich an einer ominösen Outdoor-Freizeitveranstaltung teil. Der Boden war ganz aus grünem Halmgewirr zusammengesetzt und wurde anscheinend regelmäßig von einem Individuum in pflanzenfarbener Schürze rasiert, das auch an diesem merkwürdigen Tag um uns herumschlich und uns ermahnte, unsere Quadratlatschen bitte nicht in die Rabatten zu setzen, denn die Tulpenzwiebeln seien sehr, sehr empfindlich (obwohl man ob der vorgeschrittenen Jahreszeit von irgendwelchen TULPEN nun wirklich gar nichts mehr sehen konnte).
Auf diesem Bio-Belag stand ein vierfüßiges Metalltrumm - ein regelrechter Altar zur thermischen Opferung von Bratwürstchen, die nicht schnell genug das Weite im Hundemagen-Taxi suchten - an dem der Hausherr blasebalgend ein Inferno zu verursachen versuchte; leider züngelten die Flämmchen nur müde auf Sparflämmchen, als ob sie ahnten, daß sie ihre Energie besser aufbewahrten, bis ihre Zeit gegen Dunkelwerden gekommen sei.
Am orangenen Biertischen saßen diverse verfressene Kinder mit fettigen Backen und ertränkten verbrannte Würstchen in Ketchup-Fluten, während die danebenstehenden Erwachsenen alle zu Flüssignahrung in Form von Hefeweizen übergegangen waren, weil ihnen das mit den Koteletts zu lange dauerte.
Plötzlich machte es »FUMP!!!« und ein spitzer Schrei folgte. Alle drehten sich um und musterten erstaunt den erstaunlich glatzköpfigen Grill-Meister, zu dessen Füßen die Spiritusflasche brennend ausrollte.
Mein Stehnachbar öffnete ein Flensburger (leises »fump«) und murmelte: »Das ist eine von den denkwürdigsten Gartenverwüstungsparties, die ich je erlebt habe.«, während der Gärtner die Flammen auf dem Rasen mit seiner Schürze ausschlug.