femofaschismus
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religionen, ideologien, kathedralen und parteizentralen (beliebig erweiterbar) spielen nicht mehr die erste geige. soziale und politische strukturen, die wirkliche diskussionen fördern. sie laufen öffentlich ab, alle dürfen fragen und vorschläge einbringen. expert(inn)en und lai(inn)en sind gleich viel wert. entscheidend ist die qualität der idee. ist sie ethisch vertretbar, ist sie sozial vertretbar, ist sie langfristig wirksam, ist sie so gestaltet, dass es anpassungsmechanismen gibt? da es an ideen keinen mangel gibt, wäre es an der zeit, so ein system zu konstruieren. die qualität der politik wird sich schlagartig verändern, wenn es gelingt, sich strukturen, regelkreise auszudenken (und umzusetzen), die menschen eine chance gibt, sich an politischen entscheidungsprozessen zu beteiligen, die unter den gegenwärtigen bedingungen davon abgehalten werden (abgestoßen und ausgeschlossen). maßnahme nr. 1: zeitlich begrenzte politiker(innen)karrieren!!! damit wird verhindert, dasss politiker(innen) positionen einnehmen, die der (lebenslangen) politischen karriere dienlich sind, aber gesellschaftlich schädlich. die gegenwärtigen regelkreise (systembedingungen, randbedingungen) fördern politiker(innen) in ihrem (begreiflichen) bestreben, aus der tätigkeit, die den menschen und der natur nützen sollte, einen lebensberuf zu machen. daher bräuchten wir ganz andere einstiegsszenarien und definierte ausstiegsszenarien. auch in so einem system ist es nicht ausgeschlossen, dass es korruption gibt (im weitesten sinne). die psychologische seite von politiker(innen)karrieren ist zu wenig beachtet worden.
ein beispiel einer ideologie, die sich in den netzwerken der macht ausgebreitet hat, ist der femofaschismus. aus der frauenbewegung, die sich für die gleichberechtigung der frauen eingesetzt hat, hat sich eine ideologie entwickelt, die sich zum ziel gesetzt hat, xy-menschen zu schaden und frauen zu fördern (ohne rücksicht auf verluste). ich weiß, wovon ich spreche, habe die gelegenheit gehabt, mich mit österreichischen minister(innen) und spitzenpolitiker(innen) zu unterhalten. wer sich über die ziele des femofaschismus informieren will, lese das manifest zur vernichtung der männer (valerie solanas). es gibt keinen erkennbaren unterschied, was die radikalität und die menschenverachtung anlangt, im vergleich mit den extremen ansichten und der propaganda, die aus dem faschismus bekannt ist, oder wie sie in fast allen religionen vorkommen (drohungen mit schwersten strafen). richtig wäre es, wenn frauen und männer hand in hand die probleme dieser welt lösten. frauen, kinder und männer leiden schaden, weil es nicht gelingt, die probleme (wirtschaftliche und soziale) in vernünftiger zeit zu lösen. im femofaschismus wird versucht, die geschichte umzuschreiben. es wird so getan, als hätten männer immer nur eines im sinn gehabt: die unterdrückung der frauen. wir müssen nicht diskutieren: die geschichte ist unsymmetrisch verlaufen. der ansatz kampf gegen das »patriarchale system«, wie er im (akzeptablen) feminismus und im femofaschismus vertreten wird, ist aber nicht der richtige weg. ich habe den eindruck, dass männer und frauen im guten wie im bösen relativ ähnlich entwickelt sind (in der ausformung gibt es unterschiede). wo es unterschiede gibt, sollen sie diskutiert werden. männer und frauen sollten keine angst vor so einer diskussion haben. die karten sollen auf den tisch gelegt werden. die vertreter(innen) femofaschistische propaganda haben meist sehr wenig interesse an einer solchen diskussion. es gibt studien (zum beispiel von fiebert), die zeigen, dass es zum beispiel bei der anwendung von gewalt (physisch, psychisch und strukturell), der ausnutzung, unterdrückung und schädigung von menschen so aussieht: gewalt ist menschlich (nicht generell männlich oder weiblich). wer physisch schwächer ist, setzt meist andere mittel ein (was aber nichts am ergebnis ändert). außerhalb des familienbereiches (bzw. des pflegebereiches oder schulbereiches) dominiert (bei der physischen gewalt) gewiss die männliche (die meisten gefangenen sind männlich). vertreter(inn)en und mitläufer(inn)en des femofaschismus haben (wie auch die meisten anderen ideologien und religionen) die welt (in ihrem sinne) vereinfacht. es wird schwarz-weiß gemalt. alles was dem »gegner« schaden könnte (sprich: den männern), wird gepflegt, was er gut gemacht hat (wird verschwiegen). über erfindungen und forschungsarbeiten (die das los von frauen und kindern verbessert haben), wird geschwiegen. dass es epochen gab, in den frauen besonders verehrt worden sind: ist uninteressant (minnesang zum beispiel). dass es bei den kriegen so ausgesehen hat, dass vor allem männer den kopf hinhalten mussten (erstochen oder erschossen wurden), auch bei revolutionären bewegungen (wie der arbeiterbewegung zum beispiel). da gab es auch verteidigungskriege. haben nicht frauen (auf siegerseite) immer auch mitprofitiert und mitstimuliert? es geht nicht immer um einen geschlechterkrieg (wie er vom femofaschismus) geführt wird (oder eventuell von einem maskofaschismus), sondern um einen allgemeinen kampf um gleichberechtigung (in allen bereichen: zwischen armen und reichen (menschen und staaten) und frauen und männern.
mir ist bewusst, dass feminismus eine variantenreiche bewegung ist (und es nicht zulässig ist, ihn generell mit femofaschismus gleichzusetzen).
erfahrungen habe ich gesammelt, als ich verbündete suchte, um mich für die gleichberechtigung nach trennungen einzusetzen (einfachste forderungen und praktikable ideen zur umsetzung).
es sollte gelingen, strukturen zu schaffen, die anstelle von ideologien und lobbyismus, wirkliche kommunikation ermöglichen. es geht nicht darum, sich auszureden, am ende geht es um die umsetzung von politischen entscheidungen.
sehr nützlich ist ein gedanke von f. vester: es geht um die optimierung der anpassungsfähigkeit, nicht der anpassung. das gilt ganz besonders für politische systeme.
es geht zu langsam, probleme, die schon vor jahrhunderten erkannt worden sind, sind noch immer nicht gelöst.
beispiele:
was pestalozzi erkannt hat (schulbildung): wo ist es konsequent umgesetzt worden (angstfreie schule, eingehen auf das individuum, entwicklung schöpferischer persönlichkeiten).
was bakunin erkannt hat (untertanentum, missbrauch der religionen): wo ist es konsequent umgesetzt worden?
anbei das exzerpt aus ms encarta:
Michail Bakunin: Gott und der Staat
In seinem Werk Gott und der Staat setzt sich der bedeutende Theoretiker des Anarchismus, Michail Bakunin, ebenso vehement wie radikal mit der Rolle der Religion bei der Festigung bestehender Machtverhältnisse auseinander.
Gott und der Staat
Nichts ist natürlicher, als daß der Glaube an Gott, den Schöpfer, Organisator, Richter, Herren, Verflucher, Retter und Wohltäter der Welt sich im Volk erhalten hat, und zwar vor allem bei der Landbevölkerung, viel mehr als beim städtischen Proletariat. Das Volk ist leider noch sehr unwissend und wird in seiner Unwissenheit erhalten durch die systematischen Anstrengungen aller Regierungen, welche diese Unwissenheit – sehr begründeter Weise – für eine der wichtigsten Bedingungen ihrer eigenen Macht halten. Von der täglichen Arbeit erdrückt, der Muße, des geistigen Verkehrs, der Lektüre, kurz aller Mittel und der meisten Antriebe beraubt, welche das menschliche Denken entwickelt, nimmt das Volk meist ohne Kritik und in Bausch und Bogen die religiösen Traditionen an, die es von frühester Kindheit an in allen Lebensverhältnissen umgeben und die von einer Menge offizieller Vergifter allerart, Priestern und Laien, künstlich in ihm am Leben erhalten werden, wodurch sie sich in ihm in einer Art geistiger und moralischer Gewohnheit verwandeln, die nur zu oft viel mächtiger ist, als ein natürlicher gesunder Menschenverstand.
Noch eine andere Ursache erklärt und rechtfertigt in gewissem Grade den unsinnigen Glauben des Volkes. Dies ist die elende Lage, zu der es durch die bestehende Gesellschaftsordnung in den zivilisierten Ländern Europas unabänderlich verurteilt ist. In geistiger und moralischer, wie in materieller Hinsicht auf ein Minimum menschlicher Existenz eingeschränkt, in seiner Lebensweise eingesperrt wie ein Gefangener in den Kerker, ohne Ausblick, ohne Ausweg, sogar ohne Zukunft, wenn man den Ökonomisten glauben will, müßte das Volk die merkwürdig enge Seele und den niedrigen Instinkt der Bourgeois haben, wenn es nicht das Bedürfnis empfinden würde, aus diesen Verhältnissen herauszukommen; dazu gibt es nur drei Mittel, zwei phantastische und ein Wirkliches. Die beiden ersteren sind das Wirtshaus und die Kirche, körperliche und geistige Ausschweifung; das dritte ist die soziale Revolution. Ich schließe daraus, daß letztere allein, viel mehr wenigstens als alle theoretische Propaganda der Freidenker, imstande sein wird, den religiösen Glauben und die Ausschweifungsgewohnheiten im Volk bis zu ihren letzten Spuren zu zerstören, einen Glauben und Gewohnheiten, die viel enger miteinander verknüpft sind, als man gemeinhin glaubt; durch Ersatz der gleichzeitig trügerischen und niedrigen Genüsse dieser körperlichen und geistigen Zügellosigkeit durch die ebenso feinen wie wirklichen Genüsse der in jedem und in allen sich vollständig entwickelnden Menschheit, wird die soziale Revolution allein die Macht haben, gleichzeitig alle Wirtshäuser und alle Kirchen zu schließen.
Bis dahin wird die Masse des Volkes glauben und wird dabei, wenn auch nicht die Vernunft, so doch wenigstens das Recht, dies zu tun, auf seiner Seite haben.
Es gibt eine Menschenklasse, die, wenn sie auch nicht selbst glauben, sich doch wenigstens gläubig stellen müssen. Das sind Folterer, Unterdrücker und Ausbeuter der Menschheit. Geistliche, Monarchen, Staatsmänner, Krieger, öffentliche und private Finanziers, Beamte aller Art, Polizisten, Gendarmen, Kerkermeister und Henker, Monopolisten, Kapitalisten, Steuereintreiber, Unternehmer und Hausbesitzer, Advokaten, Ökonomisten, Politiker aller Farben, bis zum letzten Philister, alle wiederholen einstimmig die Worte Voltaires:
Wenn es keinen Gott gäbe, müßte man einen erfinden. Denn, ihr versteht, das Volk braucht eine Religion. Sie ist das Sicherheitsventil.
Michail Bakunin: Gott und der Staat. Wien 1995, Kapitel 11., S. 52f.
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