Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 47, davon 46 (97,87%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 16 positiv bewertete (34,04%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 30.1. 2000 um 13:55:15 Uhr schrieb
Jürgen über digital
Der neuste Text am 2.12. 2024 um 06:56:14 Uhr schrieb
M. über digital
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 17)

am 1.9. 2008 um 13:35:42 Uhr schrieb
DaDa über digital

am 13.6. 2005 um 12:09:10 Uhr schrieb
usedtobeen über digital

am 21.12. 2002 um 14:49:00 Uhr schrieb
Lilith über digital

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Digital«

LachBus schrieb am 17.8. 2005 um 14:21:55 Uhr zu

digital

Bewertung: 9 Punkt(e)

Ganz, ganz hinten in den Alpen, hinter dem Inntal und dem Pfintschtal, dem Habachtal und dem Ötztal, gegenüber dem Dagital und zwischen Obergurgel und Unterspül liegt das Digital. Darin schäumt die Digi ganz hoch und überschwemmt alles, oder sie fällt vollständig trocken. Die Flanken der Berge wachsen fast senkrecht in den Himmel, wo sie in einer Höhe von 5,5 km genau in ein Plateau übergehen.
Die Gesteine des Digitals sind sämtlich kupfer─, borund arsenhaltige Silikate, wie der Datolith. Auch ein wenig Gold und Silber kommen vor, im wesentlichen verwachsen als Elektrum.

Die Launen der Digi haben die Entstehung einer endemischen Fauna fast vollständig verhindert. Es kommen nur wenige amphibische Arten vor, es dominieren die Molche, Mulche und Milche.

Die Gattung der Molche besteht aus Lastmolchen, die sich bei höchstem Pegel der Digi am wohlsten fühlen, Lostmolchen, die nur nach längeren Trockenperioden aus dem Staub und Kies des Flussbetts hervorkriechen und mit ihren knallroten Körpern Signal geben, und den Lustmolchen, die sich immer dann am wohlsten fühlen, wenn sie dazu Lust haben.
Die Mulche sind biologisch nicht weiter in Taxa untergliederbar; diese Wesen leben in den Baumstämmen, die von den Plateaus bei Hochwasser hinab ins Tal gespült werden. Fällt die Digi plötzlich trocken, so kriechen die Mulche aus den Rinden der Stämme heraus und suchen glücklos Pfützen. Erhebt sich nicht binnen kurzer Zeit ein neues Hochwasser, so akkumulieren die Mulche sich zu braunen Haufen dürrer, biegsamer, trockener Leiber und gehen ein.
Bei den Milchen lassen sich wiederum zwei Sorten gut unterscheiden: Schwarzbunte Renner und Braune Röhris. Alle stehen im oberen Bereich der Hänge, wo die Almen in die Ulmen übergehen, hinter den Höhlen mit den Olmen und vor den Mooren mit den Elmen. Bis zum Plateau sind es von dort aus noch tausend Meter, die die Renner bei Einsetzen des Hochwassers mühelos zurücklegen und blökend von oben den Wassermassen zusehen können. Die Überlebensstrategie der Röhris ist einfacher: Sie atmen durch ein Kilometer lange, schnorchelartige Hautausstülpungen, die oberhalb des Pegelhöchststandes in einer feuchten Nase enden. Da nach der Überzeugung Aller das Treten auf eine Röhrinase Unglück bringt, leiden die Röhris nur selten unter Nasenschmerzen oder Atemnot. Von Hangrutschen sind sie jedoch überproportional betroffen. Sie haben deshalb einen siebten Sinn für Gesteinsbrüche und entwickelt und den Einheimischen ein kostenloses Warnsystem ermöglicht:»Nimmer gah' auf Alm ond Stiegen / Wo koa Röhrinasen liegen

Die Bevölkerung des Digitals zeichnet sich durch den »Rettungsring« aus, eine dicke Fettausstülpung rings um die Leibesmitte. Darauf balancieren sie all ihr Hab und Gut, sofern es wasserempfindlich ist. Bringt der Ring nicht genug Auftrieb, was dann passieren kann, wenn sie bei einsetzendem Hochwasser zu tief ins Tal abgestiegen sind, so hilft ihnen ihr charakteristisches Doppelkinn beim Verschließen ihrer Atemöffnungen bis zum Aufschwimmen über die Wasseroberfläche.

In unseren Zeiten der hohen Mobilität und des schwindenden Traditionsbewusstseins hat das hart, unsichere Leben im Digital fast alle Digitaler zum Auswandern veranlasst. In Kalifornien haben sie in einer neu gegründeten Kolonie, dem »Silicon Valley«, eine neue Heimat gefunden. Dort kultivieren sie heuer ihre Doppelkinne und Rettungsringe.
Nur einige Ohme weigerten sich, auszuwandern, und leisten dem Fortzug beharrlich bis auf den heutigen Tag Widerstand.

Joaquin schrieb am 13.6. 2001 um 21:45:10 Uhr zu

digital

Bewertung: 5 Punkt(e)

in allen Bereichen des täglichen Lebens wird inzwischen digitalisiert. Also die Macht der genauen Scheidung zwischen 0 und 1 auf dem endgültigen Siegeszug. Bald ist kein Platz mehr für Zwischentöne, für die unendliche Modulationsvielfalt der Schwingungen einer Plattennadel, den Farben, die nicht ins Raster der 4 Millionen passen, die eine Digitalkamera speichert. Und auch immer weniger haptisches Erleben, der Qualität die nicht nur vom Inhalt des Textes, sondern auch von seinem Medium übermittelt wird. Rationalisierung, Demysthifizierung. Nicht als Maschinenstürmer lamentiere ich hier rum, (sonst wärs auch kaum hier), nur für gegebenenfalls Kurskorrekturen.

Karla schrieb am 24.7. 2000 um 20:30:19 Uhr zu

digital

Bewertung: 2 Punkt(e)

Z. hatte in der Weiterbildung eine digitale Foto-Maschine dabei. Er hat mir die Bilder als email geschickt. Eine Woche später habe ich dann meine Mitschüler gefragt, ob ich denn die Bilder auf meine Homepage stellen dürfte. R. hat gesagt »Mach mir aber einen schwarzen Balken über die Augen
Jetzt will ich etwas basteln, dass sich der schwarze Balken bei einer (Passwort)Frage auflöst. Ich habe damit noch nicht angefangen, aber schon einige Downloads für animierte Gifs gemacht. Wenn ich das noch hinbekomme mit meinem Javascript-Buch, der Frage und dem Starten der Animation, dann, hm, ja, dann hats geklappt.

M. schrieb am 2.12. 2024 um 06:56:14 Uhr zu

digital

Bewertung: 1 Punkt(e)

Gedichtzyklus: „Die Ära der Schatten
Für den Heinrich Heine Preis

1. Der digitale Abgrund
Die Welt in deinem Handschlag
und doch nur ein Pixel.
Die Stille zwischen den Bildschirmen
wird zum Abgrund.
Hier, wo der Blick in die Leere fällt,
sind die Schatten klarer
als das Bild, das du zu sehen glaubst.

Du klickst –
doch was öffnest du?
Die Türen, die zu sich selbst führen,
sind nur noch Verlinkungen.
Der Raum ist ein Algorithmus,
der dasIchin Zahlen übersetzt,
die man nicht mehr versteht.

2. Die Illusion der Wahl
Du wählst,
und doch ist jede Wahl nur ein weiteres Teil
im Spiel des Systems.
Die Freiheit ist nichts als ein Spiegel,
der uns unaufhörlich anlächelt
während die Wände enger werden.
Die Hand, die du ausstreckst,
wird zur Faust
verkrampft im Moment der Entscheidung.

Was ist es,
das du wirklich wählst?
Der Konsum, der dich nährt?
Oder die Leere, die du in dir trägst?

3. Im Glanz der Versprechungen
Der Bildschirm flimmert
und verspricht dir mehr:
mehr Liebe, mehr Glück,
mehr Zeit.
Und du greifst nach dem Versprechen,
als wäre es der letzte Atemzug.
Doch was bleibt, wenn der Glanz verblasst?
Die Leere füllt sich mit der Enttäuschung,
die keiner in Worte fassen kann.

Der Glanz war immer nur Rauch,
der in der Dunkelheit zerfällt.
Und du
bist der einzige, der das weiß.

4. Der Blick ins Leere
Was bleibt vom Leben,
wenn du die Daten löschst,
die dir sagen, was du bist?
Der Blick ins Leere,
so unendlich wie das Universum,
öffnet sich,
und du
bist das Zentrum.

Die Angst vor der Leere,
die du einst spürtest,
wird zu deinem Raum.
Der Raum ohne Bild,
der Raum ohne Algorithmus.
Und plötzlich: Freiheit.

5. Der Schatten des Verlangens
Im digitalen Rausch,
wo das Begehren zu einem Klick wird,
verblasst die Grenze zwischen
Wunsch und Fessel.
Der Klick
der ist die Sehnsucht.
Die Antwort kommt nie,
nur ein weiterer Klick,
und das Verlangen wächst.

Doch was wächst in dir,
wenn du in den Spiegel siehst?
Ein Bild von dir
oder nur ein Schatten?

6. Epilog: Der Tanz der Leeren
Was bleibt,
wenn die Daten fallen,
die Lichter ausgehen,
und der Bildschirm dunkel bleibt?
Du tanzt weiter,
doch der Tanz ist kein Fest.
Es ist der Tanz des Verlassens,
das ständige Abbrechen,
das immer wieder neu beginnt.

Die Freiheit,
die uns versprochen wurde,
liegt nicht im Klick.
Sie liegt im Verzicht
und im Erkennen
der Stille, die bleibt,
wenn der Strom versiegt.
Hier, im Nichts,
liegt die Wahrheit.

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