diesbezüglich
Bewertung: 2 Punkt(e)Der 1709 verstorbene Gynäkologe François Mauriceau wird meist als der erste Geburtshelfer bezeichnet, der die Frauen in horizontaler Lagerung entbunden hat, wobei er den Unterleib allerdings nicht aufdeckte. Er beschrieb als erster das Phänomen der Eileiterschwangerschaft. Die Worte fossa navicularis und pudendal sind durch ihn zur Welt gebracht worden und schon diesbezüglich ist ihm die Nachwelt ewigen Dank schuldig. Sein Lebenswerk ist die in unzähligen Auflagen und Erweiterungen erschienene »Traité des maladies des femmes grosses, et de celles qui sont nouvellement accouchées«. Sie wurde in Paris 1668 herausgegeben, von Hugh Chamberlen übersetzt erschienen Auflagen in London 1673, 1681, 1683, 1716 und 1717, Basel, Nürnberg, Straßburg (noch 1732) Genoa 1727; Holländisch bei Elzevir durch P. Clamper 1759. Seine »Observations sur la grossesse et l’accouchement des femmes et sur leur maladies, et celles des enfans nouveau-nés« wurden 1695, 1715, 1721, 1728, und 1738 in Paris gedruckt, eine deutsche Ausgabe 1709 in Dresden erschien, in einer Übersetzung von Martin Schurig (1656-1733). Und das von der Sigmundin, der Hofhebamme am brandenburgischen Hof 1690 herausgegebene Werk »Die Chur-Brandenburgische Hoff-Wehe-Mutter« befasst sich an zentraler Stelle mit der Punktierung der Plazenta, wie sie bei einer erstmals durch Moriceau bei einer Placenta praevia angewendet wurde.