dichterfürst
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Beckmesser bedeutet »kleinlicher Kritiker, Nörgler«. Man spricht von beckmessern und Beckmesserei.
Der Ausdruck geht auf eine Gestalt aus Richard Wagners Oper »Die Meistersinger« (1868) zurück. Beckmesser ist ein unmusikalischer, bornierter Kunstkritiker, der als Sinnbild für philisterhaftes und rechthaberisches Verhalten Eingang in den deutschen Wortschatz gefunden hat.
Mit der Figur seines engstirnigen Pedanten wollte sich Wagner an den zeitgenössischen Kritikern rächen. Wagner neigte dazu, jede Äußerung über sein Werk persönlich zu nehmen, und hatte deshalb ein besonderes Problem mit der Kritik. Ganz speziell visierte er seinen »Erzfeind«, den Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick. In den ersten Entwürfen der Oper nannte Wagner seinen Kritiker daher Veit Hanslich als Seitenhieb auf Hanslick, änderte den Namen aber noch in Beckmesser.
Wagner fand diesen Namen in seinem Meistersingerbuch: Die Person des Beckmesser gab es wirklich. Sixtus Beckmesser war ein Nürnberger Meistersinger, der etwa von 1500 bis 1539 gelebt hat, von dem man aber sonst heute nichts mehr weiß. Für seine Oper hat sich Wagner nur des Namens bedient, die Charakterzüge sind frei erfunden.