defektesTagpfauenauge
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Ich sah diesen schönfarbigen Schmetterling der mir immer auch etwa Unheilvolles hat im Gegensatz zum leuchtenderen Admiral während ich auf den Bus zur Stadt wartete auf dem Seitenstreifen des Parkplatzes der ortsansässigen Chemiefabrik welche Rußfarben herstellte und bei der ich mich gleich zu beginns meines Einzugs als Farbprüfer beworben hatte, man sagte mir, amn müsse ein geübtes und gutes Auge haben und man würde keine Stelle extra für mich schaffen,
ich weise manchmal als sicherheitsbeauftragter dann große lange lastwagen auf das Firmengelände am Bach duch das lange Schiebetor während der Stadtbus langsam ankommt. außerdem habe ich gerade gestern nach einem erfolgreichen auftritt auf der see-conference als „wie man einen Verdächtigen mit Rucksack vorbildlich nach draußen komplimentiert indem man seine Fragen klar beantwortet, was ist das denn hier, eine Konferenz über das Sehen, aha,
ich sah also, weil ich bei Anpirschung von Schmetterlingen nun geübt war, noch viel mehr deises zauberhaften wesens, ein langer kräftiger dunkler behaarter leib, länglich wie eine zifgarre hockte mit vielen Beinen mitten auf der vielstrahligen gelben Löwenzahnblüte und schien sich irgendwie mit saug oder fraßinstrumenten daran zu laben und nicht im geringsten durch den sich halbwegs über es niederbeugenden monstrosen schatten mit zwei augen aus der ruhe brungen ließ, so sah ich die farben der flügel, ein sattes fuchsrotbraun, ein weiß bis hellbeige, ein schwarz bis ganzdunkelblau, oft scharfe Übergänge. Die strukturen der feinen Geflechte der Adern der Flügel waren stellenweise sichtbar da die farbe über etwa ein Drittel des gesamten Schmetterlingsflügels fast ganz abgescheuert, abgenutzt, weg war, diese stellen erschienen fast transparent, nur eine flechtstruktur war sichtbar, wie ein fisch ohne schuppen dem man auf die nackte ahut schaut, flocken von fasern vielleicht, dann fehlten zwei große partien an beiden Flügeln, sie schienen angenagt oder abgefressen zu sein, sie sollen ja zwei Jahre leben vielleicht beim Überwintern irgendwo angenagt geworden und jetzt noch einen frühling erleben, so sah ich jenes durchaus immer noch flatterfreiudige schwarze längliche beflügelte zigTigarrchen mit Haaren an den Zähnen und sich äußerst äußerlich hübsch machendes Maquillagewunder ganz anders als sonst an, diesen Frühling noch mit möglichst vielen saftigen Löwenzahnblüten im schaukelnden Wind verbringen, abgekämpft wie ich mich durch den Winter habe und nun mit dem Frühling beginnen die schlechten nachrichten wieder nur keinen allzugrioßen Mut aufkommen lassen oder Zuversicht, sehen, jaja, die Konferenz
wo ich über das tagpfauenauge
und seine bildliche Konservierung
da ohne Fotografen
an der Bushaltestelle
vom Chemieparkplatz
ein Sinnbild
wie soll man
die zu tuende reihenfolge der Dinge
einhalten
wenn man sie nicht kennt.
ich weiß wie es ist, ein Tagpfauenaufe zu sein und sich den Bauch kitzeln zu lassen, auf der Löwenzahnblüte.