Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Christlich«
mcnep schrieb am 28.6. 2003 um 21:08:16 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Heute ein ganzes Bündel elfjähriger Jungs zum Kindergeburtstag im Rather Wald gefahren. Das neue Auto und sein ausgefeiltes Klangsystem waren der größte Knüller für die, ich sollte die Musik so laut wie möglich drehen und tat es auch, Davut Günoglu und Ibrahim Taltlises pumpte ich durch die Boxen bis die kleinen Ohren zu bluten anfingen, und zwischen zwei Tanznummern für Technoklarinette und Janitscharenkammerorchester zupft mich der pausbäckige Jan–E. von hinten am Ärmel und fragte fast devot: Du-uh? Hast du auch ...christliche Musik, von Metallica oder so?» Ich erwiderte streng und gänzlich aus der Luft gegriffen: «In diesem Auto wirrd grrúndsätzlich keine christliche Musik gehört!" Irritiertes Schweigen der durch den Schulwechsel Nils bedingt mehrheitlich mit mir unvertrauten mitfahrenden Messdiener und Ursulinenzöglinge zumal mir durch WarholBananen–T-Shirt, die Anglerweste und die stete Zigarette auf dem Zahn eine gewisse respektheichende Ruppigkeit vorausging, doch Nils, für dessen Geburtstag ich das alles auf mich genommen hatte, grinste stolz auf dem Beifahrersitz (dürfen die nicht erst ab 12?) durch den Spiegel zu den anderen: Sein Patenonkel hatte sich erneut als das freakige Monster bewährt, das er eingeladen hatte. Und den Zahlmeister natürlich, wie billig.
Peter K. schrieb am 2.12. 2007 um 20:56:46 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Ein hiesiger Großbäcker kam auf die Idee, im Rahmen seiner von Profis vorbereiteten Werbekampagnen (richtig gut, mit coroporate identity und allem) auch mal eine »Bäcker-Bibel« (sie hiess anders, aber sein Name tut nix zur Sache) herauszubringen und in seinen Verkaufsstellen auszulegen. Als tiefgläubiger Mensch, der jeden Sonntagvormittag in der Kirche verbringt, dachte er auch, damit in Erinnerung zu bringen, daß es soetwas wie eine Bibel gibt, die man vielleicht mal wieder zur Hand nehmen könne.
Es dauerte keine zwei Tage, da war unser Käseblättchen voll von entrüsteten Briefen von Rentnern, Pfarrern und Generalsuperintendenten (was diese Evangelischen nur für Titel haben !), die Gift und Galle über den blasphemischen Bäcker ausgossen, der natürlich diese Prospekte sofort wieder aus dem Verkehr zog. Sie verschimmeln derzeit noch in seinem Keller. Aber - und das erzählte er beim Bier - was ihm selbst peinlich war: die Proteste der Kirchenoberen haben ihm ein mehrwöchiges Umsatzplus in zweistelliger Höhe beschert. Schade, daß er so christlich ist ! Da könnte man noch viel mehr machen !
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