Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Zirkumtiere«
Persona schrieb am 17.2. 2025 um 21:05:58 Uhr zu
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Linĭe (Linea), in der Geometrie eins der Elementargebilde (Punkt, L., Fläche, Körper), welches dadurch charakterisiert ist, daß man auf demselben von jedem Punkt aus nur in einer einzigen oder der gerade entgegengesetzten Richtung fortgehen kann. Man kann die L. auch als den Weg eines mathematischen Punktes bezeichnen oder auch als die Grenze einer Fläche; Eukleides definiert sie als eine Länge ohne Breite. Die geometrische L. ist ein abstrakter Begriff; alle Darstellungen von Linien durch Fäden, Striche u. dgl. sind nur näherungsweise Linien, insofern wir von der Dicke oder Breite derselben absehen. Wenn die Richtung, nach welcher ein Punkt sich auf einer L. bewegen kann, überall dieselbe ist, so ist die L. eine gerade, im entgegengesetzten Fall eine krumme L. oder Kurve (s. d.). Die gerade L. oder Gerade bildet die kürzeste Entfernung zwischen zweien ihrer Punkte und dient deshalb zur Messung der Entfernungen. – Der Ausdruck L. bedeutet auch ein Längenmaß und wird dann durch ‴ bezeichnet; im Duodezimalsystem ist die L. der 12., im Dezimalsystem der 10. Teil eines Zolles; 1 Pariser L. ist = 2,2558 mm, 1 rheinische L. = 2,179 mm, 1 Wiener L. = 2,195 mm, 1 englische oder russische L. = 2,116 mm. – In der Geographie und Schiffahrtskunde bedeutet L. den Erdäquator, daher der Ausdruck: „die L. passieren“. – In der Rechtssprache bedeutet L. eine Reihe von Verwandten. Man unterscheidet die gerade L. (linea recta) und die Seitenlinie (linea transversa). Zu der erstern gehören die Personen, von welchen die eine unmittelbar oder mittelbar von der andern abstammt, also die Reihe der Aszendenten und Deszendenten, und zwar nennt man die Reihe: Vater, Großvater, Urgroßvater etc. aufsteigende L., während die Reihe: Sohn, Enkel, Urenkel etc. absteigende L. heißt. Zu der Seitenlinie gehören diejenigen Personen (Seitenverwandte, Kollateralen), von welchen die eine nicht von der andern, sondern welche gemeinschaftlich von einer dritten abstammen, so daß also z. B. Geschwister in der Seitenlinie verwandt sind. – In der Taktik heißt L. diejenige Aufstellung der Truppen, bei welcher die Mannschaften in wenigen (2–3) Gliedern hintereinander, die Unterabteilungen aber nebeneinander stehen. Die Aufstellung in L. ist entweder geschlossen oder geöffnet. Sie gestattet, alle Waffen in Thätigkeit zu bringen, ist dadurch die wichtigste, für die Artillerie die einzig mögliche Gefechtsform, sie leidet durch Feuer weniger als die Kolonnen; dagegen ist sie schwerer zu führen, geordnet zu bewegen und im Terrain zu decken. Deshalb ist sie ungeeignet zum Manövrieren. Bei der Unmöglichkeit, lange Linien geordnet zu leiten, läßt man zwischen den Truppenkörpern Intervalle, in Deutschland z. B. zwischen den Bataillonen je 20, zwischen den Eskadrons eines Kavallerieregiments je 6 Schritt. In der Heeresorganisation bezeichnet L. das stehende Heer (Linientruppen), im Gegensatz zur Landwehr, oder die übrigen Regimenter im Gegensatz zu den Garden, früher auch die schwere Linieninfanterie im Gegensatz zur leichten Füsilierinfanterie. (Über russische Linienbataillone s. Russisches Reich, Heerwesen.). – In der Befestigungskunst versteht man unter L. zunächst die einzelnen Teile eines Festungswerks, z. B. eine Face, Kurtine, Flanke. Verschanzte Linien (lignes retranchées) nennt man Verschanzungen, welche bestimmt sind, der Behauptung großer Terrainstrecken mehr Sicherheit zu verschaffen. Anwendung fanden sie schon zur Zeit der Römer, zum Grenzschutz (Piktenmauer, Trajanswall etc.) und bei Belagerungen (Zirkum- und Kontravallationslinien). Aus dem 18. Jahrh. stammen noch die Weißenburger Linien zum Schutz des nördlichen Elsaß, aus dem jetzigen die von Wellington 1809 in Portugal angelegten 45 km langen Linien von Torres Vedras.
Person schrieb am 17.2. 2025 um 20:57:40 Uhr zu
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Solange Festungen bestehen, haben Belagerungen stattgefunden; da erstere bis in das frühste Altertum zurückreichen, so erhalten wir auch schon durch die ältesten Schriften und Bildwerke Nachrichten von Kämpfen vor und um Festungen. Dem Verfahren, in eine Festung einzudringen, waren zwei Wege offen, entweder die Festungsmauer zu übersteigen, oder in derselben eine Öffnung herzustellen, durch welche die Stürmenden eindringen konnten, also im allgemeinen die noch heute geltenden Grundsätze; der Unterschied liegt in den Mitteln zu ihrer Durchführung. Von den ältesten Zeiten bis zur Anwendung der Feuerwaffen bedienten sich alle Kulturvölker fast der gleichen Mittel und des gleichen Verfahrens. Ägyptische und assyrische Abbildungen zeigen, daß bei Leiterersteigungen die auf der Mauer stehenden Verteidiger von den Belagerern mit einem Hagel von Pfeilen überschüttet wurden, um den Stürmenden, die sich durch den Schild gegen von oben auf sie heruntergeschleuderte Steine, Feuerbrände etc. zu schützen suchten, ihr Werk zu erleichtern. War die Leiterersteigung nicht durchführbar, so mußte man durch die Mauer hindurch. Die Öffnung wurde entweder durch Untergrabung hergestellt, indem man in einem unterirdischen Gang bis zur Mauer vordrang, diese unterhöhlte, die Decke durch Balken absteifte und letztere entzündete. Mit dem Einbruch der Erddecken stürzte die Mauer, oder man bediente sich der Sturmböcke, Widder, Mauerbrecher, das sind unter einem Schutzdach in Tauen aufgehängte Balken mit metallenem Kopf, mit dem derselbe durch Leute gegen die Mauer gestoßen oder geschlagen wurde. Diese maschinellen Hilfsmittel scheinen den Ägyptern wenig bekannt gewesen zu sein, die Perser dagegen zeigen eine bedeutende Entwickelung der Poliorketik (Städteeroberung, Belagerungskunst), da sie sich schon der Wandeltürme und Geschütze bedienten. Einen hohen Grad der Ausbildung hatte die Poliorketik bei den Griechen bereits im 5. Jahrh. v. Chr. erreicht. Man schloß die Festung allseitig ein und umgab sie auf einer den Fernwaffen der Belagerten entsprechenden Entfernung mit einer Zirkumvallationslinie, teils aus Mauerwerk, Backsteinen, teils als Palissadierung oder Erdwall mit Graben davor aufgeführt (Platää 430, Syrakus 414 v. Chr.), die den Belagerern zur Deckung und als Ausgang für den förmlichen Angriff mit den Belagerungsmaschinen diente. Auf Räder gestellte, also fahrbare Schutzdächer, Schildkröten, je nach ihrem Zweck von verschiedener Form, gewährten den unter ihnen stehenden Arbeitern die Deckung gegen die Fernwaffen des Verteidigers. Unter Schüttschildkröten wurde der Graben vor der Festungsmauer ausgefüllt, damit die Widderschildkröte (Sturmbock), bis 22 m lang, 16 m breit und 12 m hoch, mit entsprechend großem, darunter angehängtem Widder, an die letztere herangefahren werden konnte. Die Breschschildkröte mit Pultdach wurde dicht an die Mauer gefahren und diente außer zur Zerstörung der Mauer auch zu deren Untergrabung; hinter diesen Maschinen dienten bis zum Wall reichende Laufhallen zur gedeckten rückwärtigen Verbindung. Da diese Art des Angriffs sehr zeitraubend war, so baute man Wandeltürme, je nach der Höhe der Mauer bis 50 m und 20 Stockwerke hoch, mit umlaufenden Galerien für die Kämpfenden und in entsprechender Höhe mit Fallbrücke, welche, auf die Zinne der Mauer niedergelassen, den Stürmenden als Brücke diente. Bei niedrigen Mauern begnügte man sich auch mit der einfachen fahrbaren Fallbrücke, ähnlich unsern heutigen Kränen. – Der Verteidiger kämpfte von der Mauer durch Fernwaffen und suchte namentlich die hölzernen Belagerungsmaschinen in Brand zu setzen. Die Mauern suchte er durch Sandsäcke, Matten etc. gegen die Angriffe des Sturmbocks zu schützen oder wendete gegen diesen Gegenwidder an. Die Wandeltürme suchte er durch Unterminierung zu stürzen. Vor allen Dingen aber suchte man durch zahlreiche Ausfälle das Fortschreiten der Angriffsarbeiten zu verhindern und bekämpfte die ungedeckt sich nahenden Angreifer mit den Handfernwaffen und den, ähnlich wie heutzutage, hinter Mauerscharten aufgestellten Geschützen (Katapulten etc.). War das Gelingen der Bresche zu erwarten, so wurde hinter derselben durch Wall und Graben mit Palissadierung und hölzernen Türmen ein Abschnitt hergestellt, der oft durch hartnäckige Verteidigung zu neuer Belagerung zwang. – Diese Art des Festungskriegs wurde auch von den Römern und später von den Deutschen übernommen und hat etwa zwei Jahrtausende überdauert.
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