Zeichner
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Die Linien wollten heute einfach nicht fließen, die Schattierungen waren in abrupten Wechseln über das Blatt verteilt, sahen aus wie ein Stakkato aus Grautönen. Pjotr, der Zeichner, war schrecklich müde an diesem Tag. Es mußte an der letzten Nacht liegen, die er zum größeren Teil mit Penelope im Daedalus-Cafe verbracht hatte.
Ihre Anwesenheit war für seinen Kontakt zur Realität eine Bereicherung, aber sie war nun wirklich keine Muse. Ihre Geschichten waren so weltverbunden, daß sie auf ihn wie eine Nachrichtensprecherin wirkte. Vielleicht würde er sie anrufen und ihr vorlügen, daß er sich soeben frisch verliebt habe.
Sie war schließlich seine beste Freundin und würde seine Zurückhaltung akzeptieren. Dann hätte er vielleicht wieder den Abstand zur Welt, den er benötigte, damit seine Hand die gelungen fließenden Bewegungen durchführen konnte.