Wundermischung
Bewertung: 3 Punkt(e)
Kratom-Protokoll
6.50 Uhr: Gestern zwei Tütchen, zusammen 20g pulverisiertes Kratom in einem niederländischen Smart-Shop erworben. Erste Zweifel, als der sehr junge Verkäufer (darf man sich in seinem Alter wirklich schon unbeschädigt Tag für Tag irgendwelche Schweb- und Drehpflanzen einfahren?) mir als Serviervorschlag unterbreitete, 10 Gramm, also ein Tütchen innert (Austriazismus!) einer Stunde im Joghurt zu essen und mich keinesfalls durch den Geschmack irre machen zu lassen: Er habe bei der ersten Einnahme gar erbrechen müssen. Mich stattdessen für einen Tee entschieden, eine halbe Stunde soll er laut 'DrogenWiki' (tss...) ziehen, wenn es schmeckt wie es beim Aufschütten gerochen hat, steht mir in der Tat eine gewisse Anstrengung ins Haus.
7.20 Uhr: Ich muss lange zurückdenken, wann ich freiwillig eine so übelschmeckende Brühe getrunken habe - Stechapfel 1984, tippe ich mal. Und diesen Grus - es ist pulverisiertes Kratom - soll ich auch noch mit runterkippen...
7.40 Uhr: Inzwischen zwei Becher von dem Zeug intus, einen halben und den Grus muss ich noch. Eine gewisse Wachheit und Angeregtheit des Kreislaufs ist zu beobachten, was mein alternder Körper gleich als 'Herzrasen' zu deuten geneigt ist. Aber nur die Ruhe...
8.15 Uhr: Wärme. Wärme und Entspanntheit. Keine kokainistische Hatz, aber eine für diese Tageszeit erstaunlich große Wachheit. (Je nun, es ist ja auch schon viertel nach neun Sommerzeit, 'Viertel zehn', wie der Schlesier sagt.)
9.10 Jetzt ist die Wirkung voll da, mehr wird es wohl auch nicht werden, und ich kann dieses alberne Protokoll abbrechen, um mit den Hunden rauszugehen, frisch und agil genug fühle ich mich dafür. Dass die Nase juckt, ist ansonsten fast die einzige drogennahe Wirkung, ansonsten hilft dem ungeübten Laien vielleicht das Bild, dass Kratom der übelschmeckendste Sekt in Gottes freier Natur ist und von der thailändischen Regierung sicher nur wegen des Geschmacks verboten wird.