Weihnachtsgeschenk

Das schlimme ist, daß im Zusammenhang mit Weihnachtsgeschenken auf niemanden Verlaß ist. Jedes Jahr wird vereinbart »wir schenken uns dieses Jahr nichts« und jedes Jahr ist einer dabei, der sich nicht daran hält und doch mit einem Geschenk kommt und jedesmal haben dann die das schlechte Gewissen, die ohne Geschenk gekommen sind und das völlig grundlos, weil eigentlich derjenige der Arsch ist, der sich nicht an die Absprache gehalten hat, aber das sieht man dann ja anders, weil man sich doch von der Besinnlichkeit hat einlullen lassen und wenn man schließlich nachfragt, warum denn nun doch ein Geschenk dabei ist, dann kommt die Antwort: »Letztes Jahr hat sich ja auch keiner daran gehalten.«

Die Pflichtweihnachtsgeschenke für die Familie werden grundsätzlich am Dreiundzwanzigsten in allerletzter Minute gekauft. Über die genaue Art des Geschenkes werde ich mir frühestens auf dem Weg in die Stadt Gedanken machen. So war es immer, so soll es immer sein. Nur meine Schwester wird etwas liebevoller mit Gaben bedacht. Meine Brüder nicht. Der Hund kriegt ne Wurst.

Das abgeschmackteste Weihnachtsgeschenk, das man überhaupt erhalten kann, ist eines, das ganz offensichtlich »aus zweiter Hand« stammt. Dies ist höchstens bei Antiquitäten oder antiquarischen Büchern zulässig. Aber das schlimmste Beispiel, von dem ich je durch Andere gehört habe, war ein Stück Sport-Duschseife (die Sorte mit eingelassener Kordel zum Aufhängen), an dem noch ein Schamhaar klebte.

das schönste weihnachtsgeschenk war die große leinwand. 1,50 mal 1,50. wie viel kilo acrylfarbe da wohl draufgehen?

Ein schönes Geschenk wäre die Landung eines Raumschiffs, welches alle Menschen von diesem Planeten entfernt. Wie still hier dann alles wäre. Die Welt würde sich regenerieren und in ein paar hundert Jahren würde nichts mehr an uns erinnern. Naja, bis dann die ganzen Kampfmittel verrottet sind und dann so, vielleicht im Jahr 3000, die Atombomben wie Pilze aus dem Boden spriesen. Man säht eben was man erntet. Da kommt man nicht drum rum.