Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Videokabine«
Twingo schrieb am 3.5. 2004 um 17:34:46 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Zitat :
Ich öffne eine Tür leicht, wie aus Versehen. In Sekundenbruchteilen registriere ich tausend kleine Einzelheiten. Sperma auf dem Boden? Handtücher? Eimer? Flecken auf dem Sitz, Löcher in der Wand, Schatten hinter mir, der wartet mit mir in die Kabine zu drängen? Ein Knopf, vier Knöpfe? Ein Monitor, zwei Monitore, Risse im Sitz, Nachbarkabinen besetzt?
Ich schlendere weiter, nächste Kabine, übernächste, suche und finde nie. Ob mit oder ohne Löcher, mit oder ohne folgendem Schatten, mit oder ohne Wichsflecken, finde nie, doch das weiss nur er, er der draußen steht, hinter dem Vorhang, er der wartet, der immer wartet, der nachher immer da ist, wo ist er nur vorher?
Die Lampen erlöschen über den Türen und kurze Zeit später gehen die Türen auf. Sie sehen nicht nach rechts oder links, sie gehen mit einem schnellen Schritt raus, es ist wichtig, noch vor dem Vorhang auf Tempo zu kommen, um dahinter, wieder im rechten Winkel, in der Straße zu verschwinden. Klapp, die Tür geht auf, wusch, ein Rascheln beim Vorhang und wieder hat dieser Aparat einen Menschen ausgespien.
Ich stoße die Tür auf, möglichst schnell, ein alter Trick. Oben an der Tür sind kleine Kästen angebracht, jedesmal wenn die Tür geöffnet wird wird ein kleiner Strahl Desinfektionsmittel ausgestossen, weiter weg, je schneller man die Tür aufreißt. Ich ziehe die Jacke zu, beschleunige meinen Schritt, springe fast durch den Vorhang, werde in die Welt, in die Nacht geworfen, laufe durch die Straße, komme jetzt vom Türken, von der Videothek, von Horten und trage doch diesen Geruch der Straße mit mir, klebrig süß, billig, ganz billiges Desinfektionsmittel, kaschiert mit ekligen Duft von Aromastoffen, darunter der Geruch Spermas in Tempos, der Geruch der Straße.
Zitiert von Twingo
Twingo schrieb am 3.5. 2004 um 17:34:19 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Zitat :
Zitat :
Ich öffne eine Tür leicht, wie aus Versehen. In Sekundenbruchteilen registriere ich tausend kleine Einzelheiten. Sperma auf dem Boden? Handtücher? Eimer? Flecken auf dem Sitz, Löcher in der Wand, Schatten hinter mir, der wartet mit mir in die Kabine zu drängen? Ein Knopf, vier Knöpfe? Ein Monitor, zwei Monitore, Risse im Sitz, Nachbarkabinen besetzt?
Ich schlendere weiter, nächste Kabine, übernächste, suche und finde nie. Ob mit oder ohne Löcher, mit oder ohne folgendem Schatten, mit oder ohne Wichsflecken, finde nie, doch das weiss nur er, er der draußen steht, hinter dem Vorhang, er der wartet, der immer wartet, der nachher immer da ist, wo ist er nur vorher?
Die Lampen erlöschen über den Türen und kurze Zeit später gehen die Türen auf. Sie sehen nicht nach rechts oder links, sie gehen mit einem schnellen Schritt raus, es ist wichtig, noch vor dem Vorhang auf Tempo zu kommen, um dahinter, wieder im rechten Winkel, in der Straße zu verschwinden. Klapp, die Tür geht auf, wusch, ein Rascheln beim Vorhang und wieder hat dieser Aparat einen Menschen ausgespien.
Ich stoße die Tür auf, möglichst schnell, ein alter Trick. Oben an der Tür sind kleine Kästen angebracht, jedesmal wenn die Tür geöffnet wird wird ein kleiner Strahl Desinfektionsmittel ausgestossen, weiter weg, je schneller man die Tür aufreißt. Ich ziehe die Jacke zu, beschleunige meinen Schritt, springe fast durch den Vorhang, werde in die Welt, in die Nacht geworfen, laufe durch die Straße, komme jetzt vom Türken, von der Videothek, von Horten und trage doch diesen Geruch der Straße mit mir, klebrig süß, billig, ganz billiges Desinfektionsmittel, kaschiert mit ekligen Duft von Aromastoffen, darunter der Geruch Spermas in Tempos, der Geruch der Straße.
Zitiert von Twingo
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