Vergnügungsparkinbetriebnahme

Heute wieder einer dieser Marksteine in die Erwachsenenwelt, bei einer dieser ewig gutgekleideten Kö–Instanzen mit Procura universalis: Ich trat an in einer schwarzen Rauhlederjeans konservativeren Zuschnitts (langweiliger Schritt, z.B.), einem Paar stilvoll durchbrochener schwarzer Schuhe aus K's Bestand, durch ein dickeres paar Socken zur Passreife gebracht, sowie einem doch recht figurbetont geschnittenen ockerfarbenen Wolfskin–Shirt unter dem Boss-Sakko, zwischen letzteren Schichten die obligaten schwarzen Dreipunktträger, Fetisch des Monats Mai. Amouage Dia und die Zähne zuvor nochmal, selten genug, mit Zahnseide nachgearbeitet. K's Siegelring ganz statthalterlich angezogen, wobei ich wieder gemerkt habe, daß ich für den wie einige andere eventuell mal mit einem Fingertraining beginnen sollte, es gibt so Knetbälle für Arthrosepatienten; jedenfalls ermüden die Gelenke vom diesem ringomäßigen Gewicht doch ziemlich. Wie der Papst das wohl so aushält den ganzen Tag? Ich sehe es förmlich vor mir, wie er von der Arbeit nach Hause kommt, erstmal Schuhe aus, Ring aus und eine Fanta gekippt. Jedenfalls war, was folgte, ein für mich sehr deutliches Abklopfen meiner Person, daß ich zu bestehen schien, es ist wirklich unglaublich, wie schlagartig sich ein Selbstbewußtsein aus einer lang verschlossenen Schublade zaubern lässt, wenn eine andere für immer ins Schloß gefallen ist. Dokumente abgezeichnet, huldvoll irgendwelche unbegriffenen Sanierungsmaßnahmen abgenickt, immer im Mittelpunkt der leidige Nachbar BreidenbacherHof. Obwohl, eigentlich läßt sich das alles ganz gut an, ich hoffe nur, daß nicht bei dessen Wiedereröffnung 2007 unser malträtiertes Hüttlein wie zum Begrüßungsfeuerwerk in sich zusammenfällt. Anschließend noch zu einem 'Bauvorhaben' in der Nachbarschaft geschleift worden, Groteske Handwerker– und Architektengespräche stumpfsinnig und übermüdet mitangehört und einem Halbbär aus der Handwerkerkolonne beim Verputzen zugeschaut. Allerlei fünfstelliges in bedrohlicher Häufung, und dann noch die Steuer, du liebe Güte, bislang lerne ich aber nur die Ausgabenseite kennen, will es scheinen. Aber das ist wie mit den Führerscheinen die im Winter gemacht wurden: Wenn man schon einmal unter rauhen Bedingungen gelernt hat, ist man später klar im Vorteil.