Vergewaltigung-mit-Zubehör

mcnep ist einer der wenigen, der den blaster mit teilweise erschütternden kenntnissen bereichert. texte von ihm zu lesen gibt mir die hoffnung, daß schreiben noch was nützen könnte. morgen gibts ein bild im lokalblättchen www.news-frankfurt.com von einer »lady«, die sich an irak-häftlingen verging. (ist es die jüngst verurteilte?) sie grinst in die kamera, vornüber gebeugt über einen gefolterten, der tot scheint. was da vorausgegangen ist - bis zu dem foto, nicht auszudenken, dennoch machbar: die perfidie einer ins individuelle übersetzten übermacht, freilich ein psychiatrischer fall, aber aus unserem blickwinkel. was passiert NOCH?

Im Gefängniscamp von Pisa, in dem Ezra Pound 1945 unter Anklage des Hochverrates einsaß, befand sich auch ein schwarzer Mithäftling namens Louis Till. Er wurde hingerichtet, wie Pound schreibt: »for murder and rape with trimmings«, für Mord und Vergewaltigung-mit-Zubehör. Zehn Jahre später pfiff sein 14jähriger Sohn Emmett Till im US–Bundesstaat Mississippi einer weißen Frau hinterher und wurde hierfür gelyncht. Auf Wunsch der Mutter wurde der geschundene Leichnam ihres Sohnes vier Tage lang in einer Kirche aufgebahrt, Tausende erwiesen ihm die letzte Ehre. Der Mordfall Emmett Till gilt als eine der Initialzündungen der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten. Wenn Carl von Linné noch davon gehört hätte, er hätte ihn vermutlich in seine Nemesis Divina aufgenommen.