Unsin
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Unsin [chem.: 2-(2,4)-Diaminophenyl-3-(2,3,4-cis)-Trihydroxypropenyl-adenosin-PO4] ist ein totipotenter Neurotransmitter-Antagonist. Er sorgt in geringer Dosis (<1 µg/kg Körpergewicht und Tag) für einen instantanen Zusammenbruch aller cerebraler molekültransferbasierter Koordination, was auf makroskopischer Ebene durch das plötzliche Aussetzen jeglicher mentaler Aktion oder Reaktion erkennbar wird.
Stärkere Dosen rufen dagegen unintendierte und in keine Sinnzusammenhänge eingebettete motorische und stimmliche Äußerungen hervor, die als Nachhall kleinräumlicher elektrischer Vorgänge im Hirngewebe gedeutet werden.
Das Erleben der Betroffenen einer Unsinvergiftung ist nicht zu bestimmen, da Rekonvaleszenten stets versichern, sich an nichts erinnern zu können.
Da sein Antagonist - die Unsinhydrolysase - in hoher Konzentration im cerebralen Gewebe präsent ist, dauern Unsinvergiftungen selten länger als eine Stunde an.
Die Substanz wurde hochdosiert in Mensaessen und Pausenbroten nachgewiesen, desgleichen in Parfums, wie sie bevorzugt in Bordellen verwendet werden. Das Hirngewebe einiger Probanden hat jedoch die Fähigkeit zur endogenen Unsinproduktion erlangt und kann, ausgelöst von Stresszuständen, die Betroffenen spontan in undefinierbare Bewusstseinszustände versetzen.
Chronische Verlaufsformen häufen sich speziell bei Politikern, Journalisten und höheren Verwaltungsangestellten in einem Maß, das ihre Anerkennung als Berufskrankheit nahe legt.
Das Derivat mit trinitriertem Phenylring am 2. C-Atom ist ein mäßig brisanter Sprengstoff.