Trunksucht
Bewertung: 9 Punkt(e)
Vor vier Jahren bin ich mit einer Gruppe mir bis dahin unbekannter Punks,nach Barcelona gefahren.Ein Kollege hatte sie und mich aufgegabelt,um sich etwas zum Sprit dazu zuverdienen.
Wir kammen des Nachts in Barcelona an(Strandpromenade in Publeno/Pueblo Nuevo),und kaum hatte sich die Schiebetür des altersschwachen Mercedesbusses geöffnet,da strömte die stinkende und von der langen Fahrt angeödete Gruppe Irotragender Berufsalkoholiker auf die nächtliche Promenade.Nach anfänglichem Nachtschwimmen(O.K es waren eher wenige die sich in die säubernden Fluten stürzten.),zogen alle bis auf einen polnischen Punker(Jeiko),seine estische Freundin(Tysko)und meine Person,in Richtung Innenstadt um sich mit einer Prise Abenteuer einzudecken.Naja ehrlich gesagt wollten sie zum Placa de Tripi,um sich dordt mit Haschisch zu versorgen.
Etwa eine Stunde später fiel Jeiko(Der polnische Punk)von der Bank,auf der wir uns bisher lebhaft über Allerlei unterhalten hatten.
Er lag vor mir auf dem Boden und krampfte.Seine Freundin sprang hektisch um ihn herum,und schrie mir immer wieder auf Englisch zu:Electroboogie.He`s got an electroboogie.
Epilepsie kannte ich bis dato nur vom Hörensagen,aber ich wusste das ich ihm etwas zwichen die Zähne klemmen musste,damit er sich nicht auf die Zunge beisst und an seinem Blut erstickt.Ich nestelte meinen Gürtel von der Hose und klemmte ihm ihn zwichen seine stinkenden,halbverfaulten Zähne.Ich hockte mich neben ihn und sah ihm hilflos beim krampfen zu.Nach etwa fünf Minuten beruhigte er sich langsam wieder und glitt fast übergangslos in einen tiefen Schlaf hinüber.
Nachdem später alle wieder zurückgekehrt waren,und ich ihnen alles soweit in einer Mischung aus Deutsch,Englisch und Polnisch erklärt hatte,war es nun an ihnen mir alles über die Zusammenhänge zwichen schwerem Alkoholismus und Epileptischen Anfällen zu erläutern.
Er war schlicht und einfach umgekippt,weil sein Körper was zu Saufen brauchte.
Ich hatte kaum das Gehörte geistig erfasst,da liefen sie auch schon wieder in alle Richtungen davon um Alkohol für ihren Electroboogie tanzenden Kollegen zu holen.Ehe ich mich versah,war ich wieder alleine mit Jeiko und seiner sehr schweigsamen Freundin.(Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht,dass man in Spanien nachts nur in Bars und Diskotheken Alkohol erwerben kann.Zwei Orte an denen meine neuen Punkerfreunde garantiert nicht nach dem Heilmittel suchen würden.Sie waren noch ganz fixiert auf Tankstellen und Büdchen.)Irgendwann wachte er zum Glück wieder auf,nur um wenig später wieder hinzufallen und erneut zu krampfen.Jetzt bekam ich es mit einer leichten Panik zu tun,da ich dachte zwei Anfälle in nur 3 Stunden wäre dann doch auch etwas viel für ein versoffenes Punkerhirn.Zu meinem und vor allem seinem Glück,kamen gerade zwei Rettungsschwimmer vorbei,die gerade zu ihrem Arbeitsplatz unterwegs waren.(Mittlerweile war es schon fast wieder hell geworden.)Ich erklärte den beiden die Angelegenheit mit meinen paar Brocken spanisch und natürlich unter heftiger Zuhilfenahme von Händen und Füssen.Sie riefen eine Ambulanz und weg war er.
Bei positiver Bewertung erzähle ich euch wie es weiter ging.Es sollte nicht der einzige erzählenswerte Vorfall bleiben.