Teufelsweib
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Mit Teufel hat sie nicht wirklich etwas zu tun. Aber viele Männer in unserer Kleinstadt bezeichnen sie als Teufelsweib, weil sie teuflisch gut sein soll. Ihre schwarze, krause Mähne fällt auf die meistens freien Schultern. Die Nippel ihrer strammen Brüste bohren sich unübersehbar in den dünnen Stoff ihres Tops, das nur von einem Band um den Hals gehalten wird. Welcher Mann wird hier nicht schwach? Sie begehrt Partner, die im vollen Saft der Jugend stehen und noch nicht den Bund fürs Leben geschlossen haben. Und es gibt viele Jünglinge, die schon mit ihr das Bett geteilt haben.
Einer von ihnen ist mein volljähriger Neffe, der mit dem Teufelsweib einige Zeit lang liiert war. Das hätte seine Mutter niemals erfahren dürfen. Deshalb hat er sich mir anvertraut. Er ist noch heute von dieser Frau begeistert. Sie hat ihn in die Geheimnisse der Liebe eingeführt und ihm gezeigt, welches körperliche Vergnügen ihm eine sexuell aktive Frau bereitet. Im Gegenzug hat sie ihm beigebracht, wie eine Frau empfindet und wie ein Partner ihre Begierde befriedigen soll. Gegen Ende der Beziehung musste er ihr versprechen, dass er sich eines Tages um ein Mädel bemühen würde, das ebenso umtriebig ist wie sie selbst. Derartige Frauen sind verloren, falls sie keinen so geübten Partner finden, wie er mittlerweite ist.
Petra, so heißt das Teufelsweib, ist Biologin und arbeitet in einem staatlichen Forschungszentrum. Sie ist ihren beiden süßen Kindern eine liebevolle Mutter. Und die beiden haben mit dem lockeren Lebenswandel ihrer Mutter überhaupt kein Problem. Sie verlieben sich ebenso in Mamas regelmäßige Neuerwerbungen wie ihre Mutter selbst.
Ich bin die Klassenlehrerin ihres jüngeren Mädchens und unterrichte auch den etwas älteren Jungen in Mathe. Die sonnigen Gemüter der beiden sind ein Gewinn für die ganze Schule. Darüber hinaus sind sie mit unseren Kindern befreundet und gehen bei uns ein und aus. Ein wenig beneide ich Petra sogar. Ich wünschte, ich hätte wenigstens etwas von ihrer lockeren Art.
Es lässt sich kaum vermeiden, dass die Kinder wegen des lockeren Lebenswandels ihrer Mutter immer mal wieder angefeindet werden. Meistens von verhaltensgestörten Müttern, die Angst davor haben, dass das sonnige Gemüt auf die eigenen Kinder abfärben könnte. Bislang ist es mir aber immer gelungen, die Vorurteile zu zerstreuen. Im Zweifelsfall habe ich deren zu sehr behüteten Nachwuchs kurzerhand zu unserem Kindergeburtstag eingeladen. Und danach war die Welt wieder in Ordnung.