Tätervolk

I mecht im Grinzing schaaßen goan,
a fetten, a braanen Stui
den schmoaß i mei Madl um die Oan
des is a gfreidlich Gfui.


Die Österreicher werden im Blaster immer vernachlässigt, finde ich. Dieser Vierzeiler in vermutlich gnadenlos falschem Weanerisch entrang sich mir gestern Nacht im Rathauspark im ersten Bezirk (Josefstadt), während ich zwischen Büsten, Buden und Homosexuellen auf die Verdauung meines Beagles wartete, der sich infolge ausgedehntem Spareribgenusses im Zustand der größten Hartleibigkeit befand.

Es könnte bei der Wahl des Begriffs 'Tätervolk' durchaus in der Absicht dieser deutschen Sprachgesellschaft gewesen sein, mit der vorgeblichen Geißelung Hohmanns zugleich die Diskussion über die nicht auszulöschende Schuld der Deutschen an der Ermordung eines beträchtlichen Teils der europäischen Menschheit, die durch die Bombadierung deutscher Städte und die Vertreibung zwar gestoppt, aber nicht gesühnt werden konnte, zu unterbrechen. Da es aber weiten Teilen der Welt scheißegal ist, welches Wortqualster sie zum Unwort des Jahres ausrufen, ist das nicht zu befürchten.

Was ist das nur für eine kaputte Zeit, in der über Tätervolk und Opfervolk, Degussa und Mahnmale political correct geschwafelt wird.

Opfervolk,
Tätervolk,

bleibt nur noch auf das Richtervolk zu warten.
Au weia.

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Man sollte sein Bündel schnüren und jeglich Volk den Rücken kehren.