Stichwortgelegenheit

Absichtlich aus Ideenmangel oder unabsichtlich durch Computerabstürze oder planloses Herumgeklicke zwischen zu vielen geöffneten Fenstern: im Nachhinein erscheint mir eine verpasste Stichwortgelegenheit immer wie die Abtreibung eines ungeborenen Gedankens.

Ich will eine neue Stichwortgelegenheit, denn mir ist gerade aufgefallen, daß Müller-Westernhagen noch nicht verlinkt ist, den Typen habe ich vorhin im Sportstudio gesehen, in einer 'Live-Schaltung aus Amsterdam' und meine Fresse, das hat man ihm auch angesehen, diese Sorte Augen gucken mich auch gelegentlich aus dem Spiegel an. Da hat er etwas staats - oder doch zumindestens sporttragendes zu Michael Sammer und Dortmund gesagt, mit seinen halbzuen Glubschern, aber ich ziehe den Text nur künstlich in die Länge, weil ich hoffe, damit die Chance auf ein neues Stichwort zu vergrößern, dabei kommt es doch nur auf das geschickte Hin- und Herkorrigieren an; soll ich etwa noch erzählen, daß ich mir um 1980 dieses Pfefferminz-Album von MMW geholt habe? Jugendsünden, ich will doch nur ein Stichwort, das endlich diesen Grönemeier aus der Poleposition kickt, also bitte...

Meine Erregung steigert sich ins Unermessliche. Den ganzen Abend habe ich darauf hingearbeitet - zielstebig, fleissig. Und jetzt ist sie da, die Stichwortgelegenheit. Meine Gedärme, ich gestehe es, geraten in Wallung. Nicht jetzt, Unterleib, zuverlässiger Verdauer, die Schüssel muss warten, ich weiss, dass es dir schwerfällt. Mir ja auch.

Der Assoziations-Blaster scheint mir keine
Stichwortgelegenheiten mehr bieten zu wollen.
Ein klarer Fall von Mobbing.