Sternbläser
Bewertung: 3 Punkt(e)Das war schon ewig her, es gab nur noch wenige. Und die großen Materieöfen waren schon lange erloschen, die Schöpfer hatten sich grollend an den äußeren Rand zurückgezogen und das Feuerungsmaterial mitgenommen. Wenn wirklich einmal ein Sternbläser einkehrte, was ungefähr alle Äonen geschah, sah man, daß er von weit her kam. An den Rändern, so berichteten sie, sei es wohl noch möglich die Pfeife in die Glutmasse zu tauchen und dann ein paar junge Sonnen ins All zu blasen, aber mit den Schöpfern sei nicht gut Kirschen essen, ausserdem seien die untereinander hoffnungslos zerstritten, mehr konnte man ihnen aber nicht entlocken. Der Atem ging schwer, sicher auch von der langen Reise, und es war klar, daß es ein zweitesmal am Rand des Alls nicht geben würde. Oft redeten sie wirr, daß es gar nicht weit sei und doch viel Zeit fordere, bis man da draussen ankäme. Das Handwerk forderte seine Opfer, denen der Stolz zu Kopfe stieg tropfte die heiße Materie von der Pfeife auf die Stirn und sie vergingen lautlos im Nichts. So lauschte man den Erzählungen vom Rande des Seins und auf dem Weg nach Hause warf man einen nachdenklichen Blick in den samtschwarzen Nachthimmel, um sich dann dem schweren Schlaf hinzugeben.