Steckrübe
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Die erste Begegnung mit einer Steckrübe hatte ich im Edeka-Laden in Wybelsum. Mich hatte es erst kürzlich in diese extreme Ecke Deutschlands getrieben (extrem im Wortsinne, denn hinter Wybelsum hört das Land einfach auf)und ich war nicht nur der fremden Sprache wegen, allem Neuen gegenüber aufgeschlossen. Trotzdem bemerkte die Kassiererin wohl an mir einen zweifelnden Blick, erinnerten mich diese rötlich-gelben Kugeln in der Gemüse-Abteilung doch sehr an die Futterrüben, die die Kühe so gerne mögen. Als ich diese Assoziation dann auch äußerte, war sie so aufgebracht, dass sie mir die schönste Steckrübe schenkte, auf dass ich sie gewiß probiere und mich eines anderen überzeugen lasse. Erfreut, wenn auch immer noch ein wenig zweifelnd, nahm ich die Steckrübe als Geschenk an und ließ mir sagen, dass ich sie wie Kohlrabi zubereiten könne.
Tatsächlich schmecken gekochte Steckrüben ähnlich wie Kohlrabi, haben aber noch so eine eigentümlich süßliche Note. Bald darauf traf ich einen alten Werftarbeiter, der als Ostfriese auf die traditionelle Art des Verzehrs bestand: in Streifen geschnitten, mit Zucker bestreut, zu Schwarzbrot mit Butter. Das war nun wirklich nicht nach meinem Geschmack, aber ich habe weiter mit Steckrüben experimentiert. Ich mag sie sehr gerne in einem deftigen Gemüse-Eintopf, zusammen mit anderen Gemüsen in der Fettschale unter einem Braten gegart, oder in einer Gemüsecremesuppe, zusammen mit Petersilienwurzel und Sellerie. Ingwer passt da auch noch sehr gut dazu. Wenn es wieder Winter wird, und es wieder Steckrüben zu kaufen gibt, werde ich mal Steckrübe mit Ingwer zusammen als Gemüse probieren.