Stabilbaukasten
Bewertung: 7 Punkt(e)
So nannte meine Oma diesen Metallbaukasten von Märklin: vor allem grüne gelochte Stangen in unterschiedlichen Längen, ein paar Winkel, Achsen (4 mm), passende Räder und viele, viele Schrauben. (Später gab es auch eine Nachahmung von Trix.)
Es ist ein bißchen der Vorläufer - oder die »low-tech«-Variante - von Fischer-Technik bzw. dem, womit Lego in den letzten Jahren versuchte, Marktanteile zurückzugewinnen. (Mit dem Lego meiner Jugendzeit konnte man »nur« Häuser bauen, was aber auch nicht schlecht war.)
Was ich als Kind mit meinem Stabilbaukasten gelernt habe, ist
(a) Schrauben zusammendrehen und lösen; man bekommt wirklich ein 1a-Gefühl dafür, wann man etwas verkantet, wie stark man eine Schaube unter Festhalten der Mutter anziehen muss, bevor die Reibung sie hält, wie man mit dem Schraubenzieher an unzugängliche Stellen kommt usw.
(b) Ein gutes Verständnis für Mechanik; wie wirken Hebel, wohin schraubt man am besten eine Verstrebung oder einen Haltewinkel, wann wird's wackelig usw. (Vieles, was ich in der Mechanik-Grundvorlesung Jahre später gelernt habe, war mir schon lange »intuitiv« klar.)
(c) Es fördert ungemein die Kreativität; um so mehr, je mehr man die beigefügten Bauanleitungen beiseite legt und eigene Ideen verwirklicht.
Und das mit der Kreativität ist ja auch das schöne am Blaster!