Spritkosten-auf-einem-Rekordhoch

Solange ach so umweltbewusste Autofahrer nicht einmal in der Lage sind, an geschlossenen Bahnübergängen den Motor abzustellen, solange immer noch der Bleifuß regiert, solange grundsätzlich die schwersten protzigsten Karren gefahren werden müssen, weil man sich in einem Kleinwagen ja schließlich kastriert fühlt, solange immer noch unsere motorisierten Prolls im tiefergelegten 3er BMW mit Tempo 100 durch die Innenstädte und mit 200 über die Autobahn jagen müssen, solange es sich niemand vorstellen kann, zum Zigaretten oder Brötchen holen mal wenigstens ein paar Meter zu Fuß zu gehen, solange ständig Radwege kackdreist zugeparkt werden, solange Babys fast schon mit vier Rädern unterm Arsch auf die Welt kommen, solange Bahnstrecken abgerissen werden, um darauf völlig sinnlose Radwege für ansonsten Auto fahrende Freizeitradler zu errichten und obendrein vielleicht noch ein paar Parkplätze und Autohäuser, solange notorische Autofahrer gegen mehrere hundert Meter von ihrem Grundstück entfernte Bahnstrecken wegen angeblicher Lärmbelästigung und Kindergefährdung protestieren müssen, solange für die Droge Öl Kriege geführt werden müssen und untergehende Tanker die Strände verschmutzen, solange Blechlawinen die Städte verschandeln und immer mehr Autos immer mehr Straßen erfordern, solange es 100.000 weitere dumme Ausreden gibt, um dem Auto ohne Rücksicht auf Umweltbelange als Droge und Statussymbol zu huldigen, ...

... solange kann der Sprit gar nicht teuer genug sein!!!

Und für Bild-Leser sollte man an der Tanke sowieso einen Sonderzuschlag verlangen.

Der Mensch scheint sich an alles zu gewöhnen. Hätte man uns vor gut dreißig Jahren zu kassandrieren versucht, eine Packung Zigaretten werde die nächste Generation 8 Mark kosten, man hätte die Unke kalt im Rauch stehen lassen. Vielleicht stehen ja die 3-Liter-Autos vor der Tür, und die OPEC will sich noch einmal den Bauch für den kommenden Winterschlaf vollschlagen. Was heute durch die Gassen gebrällt wird, liegt morgen im Antiquariat Menetekel auf dem Grabbeltisch.