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Der erste Text am 19.2. 2024 um 18:04:07 Uhr schrieb
Taffe Frau über Simulierte-Marsmission
Der neuste Text am 24.11. 2024 um 13:34:50 Uhr schrieb
gerhard über Simulierte-Marsmission
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am 18.3. 2024 um 18:15:50 Uhr schrieb
Kuh Stark über Simulierte-Marsmission

am 24.11. 2024 um 13:34:50 Uhr schrieb
gerhard über Simulierte-Marsmission

am 18.3. 2024 um 18:16:50 Uhr schrieb
Kuh Stark über Simulierte-Marsmission

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Assoziationen zu »Simulierte-Marsmission«

Taffe Frau schrieb am 6.3. 2024 um 16:16:36 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 19 Punkt(e)

10 - Entweder oder

Unsere zweite Marsstation ist weit großzügiger als die erste und verlangt uns weit weniger Einschränkungen ab. Dank der Glasperlen im Baumaterial ist das Dach halbwegs lichtdurchlässig, und wir müssen nicht länger im Dunkeln leben. Außerdem sitzen wir weniger eng aufeinander. Damit gehen wir uns vielleicht weniger auf die Nerven, allerdings leidet dadurch die knisternde Erotik, die uns bislang in Stimmung gehalten hat.

Ursprünglich sollten wir ohne viel Abwechslung ein Jahr lang zusammen leben, um zu testen, wie lange wir das aushalten. Das erste halbe Jahr war jedoch mit dem Raubüberfall und dem Aufbau der zweiten Forschungsstation so ereignisreich, dass dieser Test praktisch entfallen ist. Deshalb hat die Organisation vorsichtig nachgefragt, ob wir bereit wären, den Aufenthalt um ein halbes Jahr zu verlängern. Es gab wohl noch eine zweite Simulation, die abgebrochen wurde, weil die Mitglieder sich total zerstritten hatten. Wir verstehen uns so gut, dass wir alle begeistert zugesagt haben. Vielleicht mit dem Hintergedanken, sogar eines Tages auf den Mars fliegen zu dürfen.

Das alte Haus nutzen wir nur noch zur Aufzucht von Pflanzen, die Astronautennahrung aus der Tube erträglicher machen. Auf meine Initiative konnten wir einige Cannabis-Pflanzen organisieren, mit deren Wirkung jedoch niemand von uns bislang die geringste Erfahrung hat. Das macht natürlich neugierig. Es wäre verlorene Liebesmühe, wenn ich die jungen Hanfpflänzchen mühsam hochpäppele und sie hinterher niemand mag. Speziell bei Leuten, die mit beiden Beinen im Leben stehen, sollen sie nicht wirklich beliebt sein. Was liegt also näher, als die größte Pflanze zu opfern. Also drehe ich einen Joint daraus und reiche ihn zum Probieren herum.

Der inhalierte Qualm zeigt schnell seine Wirkung. Außer bei Robert, der weigert sich am Joint zu ziehen. Ihn würde allein beim Gestank schon schlecht, weil er ihn an den Weihrauch in der Kirche seiner Kindheit erinnere. Bei den anderen ist es überwiegend eine entspannte Trägheit. Ein Vorteil mag sein, dass sie Aggressionen abbaut. Viel schlimmer als eine für uns nur theoretische Aggressivität ist, dass Mario seinen Schwanz kaum noch hoch bekommt. Das akzeptieren Carmen und ich auf keinen Fall. Mario stellt dazu knapp fest, dass er sich nicht zum Ochsen berufen fühle.
Damit ist das Thema Cannabis für uns vom Tisch. Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, als ich die recht teuren Pflänzchen dem Biomüll übergebe. Wahrscheinlich wäre unser Drogenkonsum irgendwann aufgeflogen und hätte die gesamte Mission gefährdet.

Mit Rücksicht auf die Erotik würde es uns gut tun, wieder näher zusammen zu rücken. Gegenüber den Planungen der Organisation ändern wir die Nutzung der verschiedenen Räume entsprechend. Die körperliche Nähe im kleineren Schlafraum erzeugt wieder das von früher gewohnte Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Cannabis-Episode haben wir offenbar gut überstanden und sind wieder topfit.

Carmen schrieb am 17.3. 2024 um 19:15:50 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 19 Punkt(e)

13 - Geburtstagsfeier

Vier Sektgläser stoßen feierlich zusammen, verbunden mit innigen Umarmungen, wie es mich an Silvesterfeiern früher zu Hause erinnert. Nur die zugehörigen Wünsche sind etwas spezieller. »Auf das wir uns noch ein halbes Jahr lang vertragenDaran zweifelt aber niemand von uns.
Sarah hat liebevoll den Frühstückstisch gedeckt. Mit einem kleinen blauen Blumenstrauß und einem Glas Sekt für jeden. Woher beides stammt, kann ich mir nur denken. Aber das soll nicht die einzige Überraschung sein.

Es ist nun genau eine Jahr her, dass wir unsere Station aufgebaut haben. Weil wir uns noch immer vertragen, ist es ein guter Grund zum Feiern. Wir sollen uns ein Jahr lang mehr oder weniger auf die Nerven gehen. Und die Organisation will testen, ob wir das durchhalten. Weil das erste halbe Jahr sehr ereignisreich war, begann der eigentliche Test verspätet und läuft noch ein halbes Jahr.
Wir sind eine Vierergruppe und simulieren das Zusammenleben während einer Marsmission. Und zwar Robert, Mario, Sarah und Carmen (das bin ich). Die bisherigen Schilderungen stammen von Sarah. Die war zuletzt so sehr beschäftigt, dass ich eine Weile über unser isoliertes Leben fern der Zivilisation berichte.

Neben der recht massiven neuen Forschungsstation aus dem 3D-Drucker gibt es noch die ältere erste Station, die wir als Gewächshaus nutzen. Sarah liebt die Wärme und verbringt mehr Zeit im Gewächshaus als wir anderen. Es ist durchaus plausibel, dass der mitgelieferte Gemüsesamen mit den zarten blauen Blümchen verunreinigt war, die jetzt unseren Frühstückstisch zieren. Die zwei kleinen Sektfläschchen sind aber kaum Verunreinigung unseres Trinkwassers.

Musik!
Sarah hat sich den Musikgeschmack eines jeden von uns gemerkt und eine Playlist zusammengestellt, die gut unsere Stimmung trifft, und die Geburtstagsfeier zu einer ausgelassenen Party macht. Sarah liebt heiße lateinamerikanische Rhythmen und hat sich mit einer über dem Bauchnabel locker verknoteten Bluse darauf auch äußerlich vorbereitet. Darunter trägt sie ihren luftigen Minirock. Ich habe mir auf die Schnelle aus vielen einzelnen Bindfadenstücken so etwas wie ein Baströckchen gebastelt. Das Top ist ein schulterfreies, ganz ähnliches Gebilde. Den Jungs fällt es weit schwerer, sich sexy herzurichten. Wir sind schon zufrieden, wenn sie sich durch unser Outfit zum Tanzen animieren lassen.

Die Stimmung ist bestens, und die Zeit vergeht wie im Fluge. Sarah bietet uns statt des üblichen Astronauten-Mittagessens kleine Steaks und eingezuckerte Erdbeeren an. Es gibt tatsächlich einen geheimen Weg in die überwachte Einsamkeit unserer Marsstation. Sie hat den Drohnenpiloten bestochen, bei seinen täglichen Überwachungsflügen hin und wieder besondere Liebesgaben bei uns abzusetzen. Das erklärt auch, warum die Sektfläschchen so klein und leicht sind. Und zwar hat sie ihm versprochen, sich nach Ende der Mission mit ihm zu treffen. Ganz altmodisch mit kleinen geschriebenen Briefchen. Um einer möglichen Eifersucht vorzubeugen, erfahren Robert und Mario das jedoch nicht.

Von einer durchtanzten Nach kann keine Rede sein, weil wir das alle nicht mehr gewöhnt sind. Jedoch reicht die Kondition immerhin bis spät in den Abend. Die Leute im Kontrollzentrum sehen mit den Überwachungskameras, was heute gelaufen ist. Aber sie verstehen nicht alles. Mit neugierigen Fragen halten sie sich aber vorsichtshalber zurück.

Taffe Frau schrieb am 12.3. 2024 um 15:27:06 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 21 Punkt(e)

12Hiebe und Liebe

Wir Frauen schauen gerne zu, wenn die Männer miteinander raufen. Robert ist etwas stärker, und Mario liegt im Zweifelsfall unten. Heute aber ist es umgekehrt und ziemlich brutal. Mario prügelt auf Robert ein. Er schlägt mit den Fäusten so heftig auf Roberts Arme und Brust, dass sicher blaue Flecken bleiben werden. Nach einigen Ohrfeigen setzt sich Mario auf die Brust seines Gegners und traktiert den Bauch mit einer Salve heftiger Fausthiebe. Nachdem sich Robert von seiner anfänglichen Überraschung erholt hat, macht er sich nicht weniger heftig über Mario her.

Keine Ahnung, was die beiden so zornig gemacht hat. Jedenfalls greifen Carmen und ich ein, damit wir nicht auch noch erste Hilfe leisten müssen. Es gelingt uns aber nicht, die beiden voneinander zu trennen. So eine Schlägerei haben wir überhaupt noch nie erlebt. Zumindest nicht in den Kreisen, in denen wir normalerweise verkehren. In Ihrer Not fällt Carmen nichts Besseres ein, als Mario an den Hoden zu packen und zuzudrücken. Ich mache es ihr nach. Und als die Schmerzen groß genug sind, beruhigt sich auch Robert.

Die Leute im Kontrollzentrum überwachen die gesamte Station mit Fernsehkameras. Hoffentlich haben sie von dem kurzen Ausraster nichts mitbekommen. Sonst werden sie uns wohl nach Hause schicken. Bevor die beiden wieder aufeinander los gehen, zerren wir sie erst einmal in den von mir in weiser Voraussicht vor langer Zeit eingerichteten toten Winkel der Kameras.
Natürlich wollen wir den Streit so schnell wie möglich schlichten. Dafür müssen wir aber die Ursache kennen. Aber die beiden schweigen eisern. Das ist der einzige Punkt, in dem sich die beiden einig sind. Zumindest haben sie sich inzwischen so weit beruhigt, dass wir sie nicht länger an den Eiern halten müssen.

Mit dicker Luft geht der Tag zur Neige. Und zwar ohne Abendessen. Zumindest flüchtet keiner in sein Privat-Zimmerchen. Für die Nacht legen wir uns zwischen die beiden, damit es ihnen schwerer fällt, wieder aufeinander einzuschlagen. Auf uns Mädels nehmen sie immer Rücksicht.
Am nächsten Morgen nimmt sich Carmen den Mario zur Seite und ich den Robert. Vielleicht bekommen wir eine Antwort, wenn wir sie getrennt ausfragen. Aber so einfach ist es nicht. Also haue ich auf dem Putz. »Nachdem Mario zugegeben hat, was Sache ist. Will ich es von dir auch noch wissenIch hatte bereits befürchtet, dass es mit uns zusammenhängt. Zögerlich rückt Robert damit heraus, dass Mario mich als Hure bezeichnet hätte, und er darauf Carmen als Schlampe. Nun, es hätte schlimmer sein können. Das Problem lässt sich vermutlich aus der Welt schaffen, wenn wir Mädels unsere Sympathien auf die Jungs gleichmäßiger verteilen. Ich müsste mich vielleicht etwas mehr dem Mario und Carmen mehr dem Robert zuwenden.

Dann fangen wir doch gleich damit an. Im Eva-Kostüm mache ich mich über Mario her. Mit einem vielsagenden Lächeln und den Worten »deine Hure vernascht dich jetzt« ziehe ich ihn ganz langsam Stück für Stück aus. Natürlich kann er mir auch als Hure nicht widerstehen. Ich reite seinen Schwanz, dass er kaum noch Luft bekommt. Nach dem Samenerguss ist noch lange nicht Schluss. Er muss noch zweimal liefern, und das tut er mit Begeisterung. Carmen folgt meinem Vorbild und verführt Robert nach allen Regeln der Kunst.

Es klingt zwar verrückt, aber ab sofort werden wir jeden Abend unsere Schlafplätze durch das Los verteilen. Wir haben auch bislang immer auf Tuchfühlung geschlafen, aber hatten meistens unsere angestammten Plätze, was bei den Jungs vielleicht Eifersucht ausgelöst hat. Jetzt wird die Nachtruhe etwas abwechslungsreicher. Ich muss zugeben, dass mich das Auslosen jeden Abend aufs Neue erregt. Und den anderen wird es ganz ähnlich gehen.

Taffe Frau schrieb am 28.2. 2024 um 17:55:24 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 20 Punkt(e)

06Spieltrieb

Nachdem Mario beim Blick aus dem Gewächshaus eine Kamera-Drohne am Himmel gesehen hat, sind wir neugierig geworden. Wir würden gerne wissen, wann und wie lange sie uns beobachtet. Es ist also reine Neugierde, dass Mario unsere Foto-Kamera zwischen den Pflanzkästen im Gewächshaus versteckt hat. Sie ist nach oben gerichtet und auf einzelne Bilder im Abstand von fünf Minuten programmiert. Abends lassen wir die Aufnahmen schnell durchlaufen, um herauszubekommen, wann genau wir beobachtet werden. Es handelt sich um eine halbe Stunde an jedem Vormittag und jedem Nachmittag. Länger reicht vermutlich die Akkuladung der Drohne nicht.
Aus der großen Höhe ist es nicht möglich, die Kamera im Gewächshaus zu erkennen. Es reizt uns aber, der Organisation eine Denksportaufgabe zu stellen. Wir schalten zusätzlich das Blitzgerät der Kamera ein. Jetzt wird die Drohne alle fünf Minuten einen Lichtblitz registrieren. Offenbar sind unsere Überwacher ebenso neugierig wie wir. Nach dem vierten Lichtblitz bleibt die Drohne nicht länger in großer Höhe. Sie taucht formatfüllend auf dem Foto auf.

Behaupte nur jemand, wir seien nicht kreativ. Sex bewegt vieles. Carmen ist sich ziemlich sicher, dass es ihr gelingt, die Drohne zur Landung zu verführen. Am Tag darauf klettert Carmen bis unter das Dach des Gewächshauses, um sich von der Drohne filmen zu lassen. Und zwar gerade eine Minute, bevor die Drohne üblicherweise nach Hause fliegt. Falls der Drohnenpilot ein Mann ist, wird es ihm schwer fallen, sich rechtzeitig vom Anblick der nackten Carmen loszureißen. Carmen hatte Recht. Mit fast leerer Batterie landet er die Drohne schließlich auf dem flachen Glasdach.
Diese Abweichung vom Flugplan könnte ihm ziemlichen Ärger einbringen. Aber Spielernaturen halten zusammen. Carmen hält ein Ladegerät vor die Drohnenkamera und deutet dem Piloten einen Kuss an. Danach verlässt sie heimlich die Station, klettert von außen auf das Gewächshaus und steckt das Ladegerät für eine Stunde an die Drohne. Wie erwartet macht sich die Drohne danach auf den Heimweg und schaukelt zum Gruß ein paarmal hin und her.

Carmen hat einen neuen Freund gewonnen. Beim nächsten vorgesehenen Überflug legt die Drohne als Dankeschön eine Portion frisches Obst ab. Es bleibt nicht die einzige Liebesgabe, die wir auf diese Weise erhalten.

Taffe Frau schrieb am 19.2. 2024 um 18:04:07 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 19 Punkt(e)

01 - Am Anfang war der Wunsch

Wer auf den Mars will, muss durch die Hölle. Nicht die mit glühenden Kohlen und dem Teufel. Der Flug durch das Nichts, durch die unendliche Dunkelheit, ist noch der einfachere Teil. Nach vorne sehen wir noch keinen Mars und nach hinten keine Erde mehr. Die Hoffnung, heil anzukommen, reicht nicht. Wir werden heil ankommen. Und wir werden wieder zurückkehren zur Erde.

Die große Herausforderung ist die Marsstation. Nicht die Forschung auf dem Mars ist die wichtigste Aufgabe. Das Überleben auf dem Mars ist weit wichtiger. Und wir werden überleben. Forschen ist Entspannung pur. Forschen ist Therapie, wenn einer durchdreht.

Das lange Zusammenleben in der Marsstation ist unser größtes Problem. Wir müssen sein, wie es Menschen eigentlich niemals sind. Wir müssen hart sein gegenüber uns und anderen. Und gleichzeitig tolerant und einfühlsam. Wir müssen das Zusammenleben überleben.

Und das müssen wir üben, üben und nochmals üben. Nur niemand weiß, was wir genau üben müssen. Die weit ab gelegene Station am Rande der Wüste ist unser Spielfeld. Hier simulieren wir das Leben auf dem Mars. Und wer hier nicht überlebt, hat auf dem Mars nichts zu suchen. Wer von uns das sein wird, ahnt niemand. Müssen wir uns nur zusammenraufen, oder müssen wir im Zweifelsfall auch einen Kollegen, einen Freund umbringen? Niemand weiß es.

Carmen schrieb am 21.4. 2024 um 14:57:09 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 19 Punkt(e)

14 – Schichtwechsel

Ein Jahr ungestörtes Zusammenleben ist um. Insgesamt war es eine harmonische und entspannte Zeit, und wir weinen ihr die eine oder andere Träne nach. Für uns neu ist, dass unsere Marsstation noch nicht aufgegeben wird. In den nächsten Tagen wird eine neue Crew mit demselben Wohnmobil eintreffen, das auch uns hergebracht hat. Wir sollen ihnen die Station übergeben und sie auch in den Umgang damit einführen. Drei Tage später werden wir dann mit dem Wohnmobil und unseren persönlichen Gegenständen wieder in die Zivilisation zurückkehren. Von der Organisation ist während der Prozedur niemand dabei.

Dem Gefährt entsteigt eine reine Frauenmannschaft. Ob die sich wohl ein Jahr lang vertragen? Wenn die vier Mädels untereinander ebenso offen und freundlich sind wie uns gegenüber, wird es sicher kein Problem geben.
Bereitwillig erzählen sie uns, dass sie bereits längere Zeit zusammen in einer Wohngemeinschaft leben und sich am Block beworben haben. Entweder alle oder keine. Diese neue Situation hat die Organisation offenbar bewogen, es mit dieser Konstellation ein weiteres Jahr zu probieren. Die Mädels treiben jegliche Art von Sport, von Turnen bis zum Kampfsport. Sie machen einen kräftigen Eindruck und dürften zumindest Sarah und mir überlegen sein.
Eigentlich wollten sie für sich behalten, dass sie uns vom Kontrollzentrum aus mit den Fernsehkameras eine Zeit lang beobachtet haben. Aber sie möchten gerne wissen, woher wir immer mal wieder einige Leckerbissen bekommen haben. Sie durften zwar verschiedene Dinge einpacken, die uns gefehlt haben. Was das Essen betrifft, ist die Organisation jedoch hart geblieben, nichts außer Astronautennahrung aus der Tube. Sarah grinste »Reine Prostitution«. Mehr verriet sie nicht, weil das Kontrollzentrum mithören könnte.
In der Ecke, die die Fernsehkameras nicht erfassen, schrieb sie dann etwas mehr auf. Sie hatte dem Drohnen-Piloten ein Treffen nach Ablauf der Missionszeit versprochen. Ganz altmodisch auf Papier geschrieben. Dafür hat er dann heimlich einige Liebesgaben hier abgesetzt. Die neue Crew hatte zwar die fest installierten Fernsehkameras benutzt, von der zusätzlichen Drohnenüberwachung erfährt sie jetzt das erste Mal.

Die neuen Bewohnerinnen schleppten einige zusätzliche Fitness-Geräte herein und von uns schmerzlich vermisster Matten, um den Teil unseres Fitness-Raums auszulegen, den wir als Kampfarena verwenden. Ich würde zu gerne später einmal vom Kontrollzentrum aus beobachten, wie die Amazonen aufeinander losgehen. Sie haben uns schließlich auch zugesehen und sich wahrscheinlich dadurch auch erregen lassen.
Die Station ist nicht für acht Leute ausgelegt, aber für zwei Nächte ist sie geräumig genug. Robert und Mario geben eine kurze Einführung, wie die Technik der Station funktioniert, und welche Freiheiten wir uns genommen haben, ohne dass die Beobachter aus dem Kontrollzentrum nachfragen. Sarah erklärt den Neuen, wie sie das Gewächshaus in der ersten Station eingerichtet hat. Gemüse und Salat sind überlebenswichtig, und sie dürfen es auf keinen Fall vernachlässigen.

Die Leute im Kontrollzentrum haben kein Interesse, die Besatzung ständig zu überwachen. Die Übergabe ist jedoch eine Ausnahme. So kommt dann nach ungefähr 40 Minuten prompt die Anfrage, was das mit der Prostitution bedeutet. Das entspricht der simulierten Funk-Laufzeit vom Mars zum Kontrollzentrum und wieder zurück. Sarah grinste wieder »Ein Leben ohne Prostitution gibt es weder auf der Erde noch auf dem Mars«. Das Kontrollzentrum kann damit nur wenig anfangen, hakt aber nicht weiter nach.

Der Tag geht zur Neige und wir erfahrenen Astronauten losen unsere Schlafplätze aus. Die Neuen sollten es ähnlich machen, damit es nicht irgendwann Differenzen wegen enger und weniger enger Verbundenheit gibt.
Der nächste Tag verläuft recht entspannt, und wir kommen uns schnell näher. Wir tauschen noch einige Erfahrungen aus, die es der Frauenmannschaft vielleicht erleichtern, das vor ihnen liegende Jahr zu überstehen. Wir hatten stillschweigend vorausgesetzt, dass unsere Nachfolgerinnen ziemlich eng verbandelte Lesben sind. Jedoch ist das Interesse der Mädels an unseren Jungs kaum zu übersehen. Am nächsten Morgen bin ich schon früh wach und sehe, wie Robert und Mario noch eng umschlungen mit ihren Gespielinnen sanft und selig auf den schönen neuen Matten schlummern. Ich gönne den Mädels dieses letzte Vergnügen und drehe mich diskret herum auf die andere Seite.
Kurz darauf sind alle wach, und die Pärchen haben sich getrennt. Ich tue, als ob ich nichts gehört und gesehen habe, und bereite das letzte Mal vor unserer Abfahrt das Frühstück vor. Zum Abschied umarmen wir uns noch einmal und wünschen viel Erfolg. Robert lässt den Motor des Wohnmobils an, und wir machen uns auf den Weg nachhause.

Sarah ist untröstlich, weil sie ihr gut verstecktes, persönliches Tagebuch vergessen hat. Kurzerhand wendet Robert das Fahrzeug und fährt noch einmal zurück zur Station. In der Kampfarena sind zwei der Mädels dabei, ihre Rivalinnen in die Mangel zu nehmen. Über die nächtlichen Partnerinnen von Robert und Mario bricht die Eifersucht mit voller Wucht herein. Und Eifersucht verleiht ungeahnte Kräfte. Sie sind so heftig miteinander beschäftigt, dass sie uns nicht zur Kenntnis nehmen. Sarah holt schnell ihr Tagebuch, und schon sind wir wieder weg. Inzwischen kommen mir Zweifel, dass die vier Mädels das kommende Jahr völlig unbemannt überstehen werden. Mir jedenfalls wäre es sehr schwer gefallen.

Taffe Frau schrieb am 24.2. 2024 um 11:17:35 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 19 Punkt(e)

04 – Stationsbau mit Hindernissen

Wir werden genauso operieren, wie es die endgültige Crew direkt nach der Landung auf dem Mars tun wird. Statt des Raumschiffs hat uns ein enges Wohnmobil zum sogenannten Landeplatz am Rande einer amerikanischen Wüste gebracht. Hier gibt es praktisch nichts, nichts außer Sand und Staub. Das versprochene Material zum Aufbau unserer Station gibt es auch nicht, zumindest nicht hier. Robert prüft noch einmal die Zielkoordinaten. Unser Fehler ist es nicht. Neben mir sitzen Robert, Carmen und Mario. Rein äußerlich sind wir uns ziemlich ähnlich, schlank und kräftig genug, um auch zuzulangen.

Außer der fehlenden Unterkunft ist die Simulation der Marsmission ziemlich perfekt. Die Funkverbindung zum Kontrollzentrum wird künstlich um ungefähr eine halbe Stunde verzögert. Und die Antwort erreicht uns ebenfalls erst nach dieser Wartezeit. Mir ist die Verweilzeit nicht unangenehm. So können wir uns gleich zu Beginn näher kennenlernen.
Das wäre aber zu einfach. Bereits zwei Minuten nach der Anfrage erhalten wir eine Antwort. Offenbar werden wir besser überwacht als angenommen. Wir hatten falsche GPS-Koordinaten. Der wahre Landeplatz ist 5 km entfernt. Also weiter geht die Fahrt. Und tatsächlich steht dort der Container mit Baumaterial und Proviant. Um Zeit zu sparen, haben wir den Umgang damit nicht trainiert. Hoffen wir also, dass der Aufbau besser geht als das Finden.

Ich mag gerne kräftigen Muskeln beim Arbeiten zusehen, aber das Ausladen ist eine echte Zumutung. Unsere Jungs schaffen das gerade einmal mit größter Anstrengung. So ist das, wenn für den Mars mit nur 40 % der Schwerkraft konzipierte Teile auf der Erde zusammengebaut werden sollen. Nachdem das schwere Grundgerüst steht, können auch Carmen und ich mitarbeiten. Es macht uns richtig Spaß, weil alle Teile perfekt zusammenpassen. Gegen Abend ist zwar das Haus noch nicht fertig, aber wir. Zumindest ist das Wohnhaus rundherum geschlossen und wir können uns darin ausstrecken.
Mit der Verkabelung der Sonnenkollektoren und der Elektronikkomponenten tun sich meine Freunde etwas schwer. Ich kann mich dort besser hineinversetzten und bin bereits nach kurzer Zeit fertig. Der Gewächshaus-Anbau ist ebenfalls zu schwer. Bei den dicken Glasplatten müssen wir alle anpacken, um sie auf Position zu rücken. Wenn wir sie dabei fallen lassen, gibt es ein Jahr lang keinen frischen Salat.

Unser Kontrollzentrum kann einen ziemlich nerven. Bereits dreimal haben sie nachgefragt, ob wir die amerikanische Flagge schon aufgestellt haben. Außerdem sollen wir endlich die Fernsehkameras in Betrieb setzen, mit denen sie die Station von außen und innen überwachen können. Ich habe den Ehrgeiz, die Kameras so auszurichten, dass uns ein intimes Eckchen bleibt. Wenn ich es geschickt genug mache, merken sie es nicht.
Die Station muss mit Rücksicht auf die dünne Marsatmosphäre hermetisch dicht und vollklimatisiert sein. Die endgültige Fertigstellung der Station wird noch ein Weilchen dauern. Und vielleicht lassen wir uns noch etwas mehr Zeit. Wenn sie erst einmal fertig ist, dürfen wir sie nicht ohne Erlaubnis verlassen. Dann geht es im Wesentlichen nur noch darum, uns gegenseitig auf den Geist zu gehen.

Taffe Frau schrieb am 4.3. 2024 um 17:18:49 Uhr zu

Simulierte-Marsmission

Bewertung: 19 Punkt(e)

09Endlich etwas Luxus

Von den letzten Gästen haben wir noch die Nase voll. Und schon rollt wieder ein Fahrzeug in unsere Richtung. Es ist ein kleinerer LKW mit einer ungewöhnlichen Ladung. Am auffälligsten sind Tonnen mit Kunstharz auf der Ladefläche. Dann gibt es noch einige Metallprofile und Maschinen in Light-Version. Gerade so schwer, dass ein Transportraumschiff das ganze Zeug auf dem Mars absetzten könnte.

Es war schon lange angedacht, eine richtig solide Marsstation zu bauen. Unsere Versuchsmission ist gut geeignet, auch das auszuprobieren. Obwohl wir die Station nicht verlassen sollen, helfen wir dem Fahrer beim Abladen. Er müsse noch einmal kommen, weil noch etwas fehlt. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit, an die Pflanzen zu kommen, um die unsere Gedanken schon geraume Zeit kreisen. Unsere bislang einzigen Gäste hatten uns auf die Idee gebracht, Cannabis zu anzubauen. Nun, das sollte gehen. Der Fahrer hat einen Freund, und der hat einen Freund, der im Drogengeschäft aktiv ist. Lassen wir uns also überraschen.

Von Langeweile getrieben stürzt sich Carmen auf das zu dem ganzen Material gehörige Anleitungsbuch. Wow, wir bekommen einen Luxusbungalow! Die Maschinenteile ergeben einen 3D-Drucker, wie er verschiedentlich für den Bau von Betonhäusern verwendet wird. In unserem Fall besteht das Baumaterial aber nicht aus Kies und Zement sondern aus Wüstensand und Kunstharz. Die Tonnen enthalten das Kunstharz, und Sand gibt es außer in der Wüste auch auf dem Mars. Die große Innovation sind einige Säcke feiner Glasperlen. Die Glasperlen ergeben mit Kunstharz vermischt so etwas Ähnliches wie Fenster. Man kann zwar nicht hindurchsehen, aber es scheint viel Licht hindurch. Außerdem sind sie ebenso robust wie das ganze Haus.

Carmen wird zur freizügigsten Sklaventreiberin, die es jemals gegeben hat. Mit dem richtigen Anreiz vor Augen entwickeln sich die Jungs zu willigen Arbeitssklaven. Bereits am ersten Abend ist der 3D-Drucker installiert. Und morgen beginnt die Schwerarbeit.

Mit nackten Oberkörpern schleppen Robert und Mario schwitzend Wüstensand herbei. Ich fülle ihn in einen Trichter. Dann vermischt der Drucker ihn mit Kunstharz und spuckt ihn schichtweise dorthin, wo später Böden und Wände sein sollen. An den Fenstern wird von Sand auf Glasperlen gewechselt. So ergeben sich vakuumdichte Gebäudeteile aus nur einem Stück. Dummerweise muss das Ganze vorwiegend während der Mittagshitze passieren, weil sonst der Strom unserer Sonnenkollektoren für den Drucker nicht ausreicht. Deshalb muss nachmittags jeweils die vormittags begonnene Baugruppe fertig sein. Unsere Jungs sind dann auch total fertig aber glücklich. Es tut ihnen gut, ihre Körper nach langer Zeit mal wieder richtig zu fordern. Und Carmen überlegt sich, ob die Jungs wohl noch ein Bisschen fleißiger sind, wenn sie sich noch ein Bisschen weniger anzieht.

So vergehen fünf Tage, bis eine geräumige, fast perfekte Marsstation fertig ist. Die Arbeit an der frischen Luft hat uns allen eine leichte Sonnenbräune eingebracht, die das gegenseitige Begehren anheizt. Später auf dem Mars ist die Motivation weniger erotisch. Nichts ist mit Sonnenbräune, die Leute stecken in unbequemen Raumanzügen. Dafür wiegt das Baumaterial aber weniger als die Hälfte.
Wir beziehen unseren Luxusbungalow, und die erste Station bauen wir vollständig zum Gewächshaus um. Das liegt mir besonders am Herzen. Speziell die inzwischen eingetroffenen Hanfpflänzchen. Wer vermutet schon eine Cannabis-Plantage in einer Forschungsstation in der Wüste.

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Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0602 Sek.