Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Schwarmintelligenz«
zirbelprinz schrieb am 28.9. 2009 um 15:05:23 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Sollte wohl eher 'Kollektivintelligenz' heißen, was ich hier beschreiben will:
Ich sitze gerade hier in einer größeren IT-Firma und es KOTZT mich an, wieviel Energie hier unnötig verblasen wird. 1000 Leute haben 1000 Meinungen, von denen 900 sich nur wegen persönlicher Interessen Einzelner widersprechen. Manch einer wirds kennen: Die Firma steht vor einer strategischen Aufgabe, die dann in persönliche Ziele der Führungsmannschaft gegossen wird. Sobald sie dort aber angelangt ist, kämpft jeder für sich selbst. Jeder sieht zu, dass er sein gesetztes Ziel erreicht und dabei am Besten noch sein Revier verteidigt / vergrößert / angenehmer gestaltet. Die eigentliche Sache bleibt dabei total auf der Strecke, ja wird zT komplett ins Gegenteil verdreht. Die Firma sollte eigentlich schneller werden, wird tatsächlich aber langsamer, weil jeder nur seinen kleinen Aufgabenbereich im Auge hat, dass der nur ja schön glatt läuft. Das Gesamtgebilde funktioniert nicht.
...Spätestens jetzt sollte jedem Leser klar sein, dass ich hier Dampf ablasse :)
Was das Ganze mit Schwarmintelligenz zu tun hat?
Die funktioniert hier anscheinend nur begrenzt. Das mag jetzt aus heutiger Sicht freaky klingen, aber für heutige Firmen größer 500 Mitarbeiter wäre das Mittel der Wahl eine Kollektivintelligenz wie die der Borg. Keine individuellen Interessen mehr, stattdessen eine gemeinsam genutzte 'Rechenpower'. Jeder ist sofort über alle Neuerungen informiert und bringt seine Fähigkeiten ein, ohne ständig eigene Pfründe sichern zu müssen. Man stelle sich die Vorteile vor: Viel weniger Konflikte, E-Mailverkehr, Grabenkämpfe, und nur eine gemeinsame Firmenpolitik, keine Bereichspolitiken mehr.
Natürlich müsste es eine Möglichkeit geben, dieses 'Denkpooling' auf Arbeitsinhalte zu beschränken, damit keine privaten Interessen berührt werden, und irgendjemand muss ja trotzdem noch die Interessen der Mitarbeiter als Einzelne vertreten. Aber wahrscheinlich wären das nur
Zwischenstadien auf dem Weg zur vollkommenen Kollektivintelligenz. Siehe dazu auch -> Yrr (hoffe, dazu gibts schon was)
Rita schrieb am 21.3. 2007 um 09:18:17 Uhr zu
Bewertung: 34 Punkt(e)
Es gab ein berühmtes Experiment, wo man einem Fisch aus einem Fischschwarm das Hirn entfernte, worauf dieser wild im Zickzack umherschwamm - und alle andern folgten ihm.
das gehört vom "achgut" hierher und schrieb am 3.6. 2017 um 08:30:43 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Eine hirnamputierte Elritze
Der Zoologe Erich von Holst (1908 - 1962) hatte in den 1940er Jahren zum Schwarmverhalten ein Experiment an Elritzen durchgeführt, einem kleinen, lebhaften Karpfenfisch. Durch Konrad Lorenz (1903 – 1989), einem der bedeutendsten Verhaltensbiologen und einem der großen Seher des vorigen Jahrhunderts, ist dieses Experiment geradezu berühmt geworden (in: „Das sogenannte Böse“):
„Er [von Holst] operierte einem einzelnen Fischchen dieser Art das Vorderhirn weg, und in diesem stecken … alle Reaktionen des Schwarmzusammenhaltes. Die vorderhirnlose Elritze sieht, frißt und schwimmt wie eine normale, das einzige Verhaltensmerkmal, durch das sie sich von einer solchen unterscheidet, besteht darin, daß es ihr egal ist, wenn sie aus dem Schwarm herausgerät und ihr keiner der Genossen nachschwimmt. Ihr fehlt daher die zögernde Rücksichtnahme des normalen Fisches, der, auch wenn er noch so intensiv in bestimmter Richtung schwimmen möchte, sich doch schon bei den ersten Bewegungen nach den Schwarmgenossen umsieht und sich davon beeinflussen lässt, ob ihm welche folgen und wieviele. All dies war dem vorderhirnlosen Kameraden völlig egal; wenn er Futter sah, oder aus sonstwelchen Gründen wohin schwimmen wollte, schwamm er entschlossen los und siehe da – der ganze Schwarm folgte ihm. Das operierte Tier war eben durch seinen Defekt eindeutig zum Führer geworden.“
Rita schrieb am 5.4. 2014 um 18:16:02 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Funktioniert beim Menschen nicht, denn dann gäbe es keine Massenpaniken mit Toten und Fußballmannschaften bräuchten keinen Trainer.
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