Schwanzgeld
Bewertung: 4 Punkt(e)Ein Begriff aus der Zeit, als der Viehhandel noch auf Märkten oder direkt beim Bauern stattfand. Damals war es mancherorts üblich, zusätzlich zum Kaufpreis eines Tiers eine kleine, eher symbolische Summe für den Schwanz des Tieres zu bezahlen. Dieser Betrag wurde extra ausgezahlt und vom Empfänger auch vom Restgeld getrennt aufbewahrt, um für ein neues Zuchttier gespart zu werden, das, wenn es mit diesem Geld gekauft wurde, besonders gesund und fruchtbar wurde. Oder man verschenkte das gesammelte Schwanzgeld als Paten– oder Brautgabe. Dahinter steht vermutlich bei Zahler und Empfänger des Schwanzgeldes die analogiezauberische Vorstellung, daß das so in Umlauf gebrachte Geld gemehrt zurückkäme, wie ein Kalb der Kuh am Schwanz folgt. Heute wird der Begriff meist nur noch in Zusammenhang mit einer geringen Schutzgebühr verwendet, die man beim Privatverkauf von überzähligen jungen Katzen oder Hunden nimmt.