Schnittenbier
Bewertung: 1 Punkt(e)Ein vermutlich noch recht neuer umgangssprachlicher Ausdruck, der für eine Geschmacksrichtung des Biers steht, die wohl am ehesten als süßlich zu bezeichnen ist. Da sind zum einen die aus dem Boden schießenden 'Gold'–Biere, letztlich die Wiedergeburt der früheren Exportbiere Wickülers seligen Andenkens, die schon in ihrer Blütezeit bis weit in die 70er Jahre einen signifikant höheren Trinkerinnenanteil hatten als das herbere Pils, und zum anderen die Vielzahl aufgespriteter, aromatisierter oder mit Limonaden versetzten Biermixgetränke (ich bin unsicher, ob auch die sogenannten Alcopops zu den Schnittenbieren gezählt werden, die Bedeutungsentwicklung scheint hier noch formbar zu sein). Der Ausdruck 'Schnitte', von kritischen Gemütern nicht ganz unzutreffend als latent frauenfeindlich gebrandmarkt, leitet sich übrigens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder vom Adjektiv schnittig ab, noch ist es gewissermaßen die bodenständige Version der gleichfalls relativ vulgären 'Torte'; vielmehr scheint es eine Anspielung auf die äußeren Geschlechtsorgane der Frau zu beinhalten, die in der Draufsicht zuweilen einem zusammengeklappten Butterbrot mit Wurstbelag ähneln.