Schlangenbiss
Bewertung: 4 Punkt(e)
Völlig überflüssig und zum größten Teil gefährlich sind die nachstehenden Methoden !
Aussaugen
Vollkommen sinnlos ! Schlangen enthalten in ihren Toxinen Substanzen, die eine schnelle
Verteilung des Giftes bewirken, somit ist der Saugeffekt sinnlos, kaum ein Helfer wird so
kurz nach dem Biß einer Schlange anfangen, an der verletzten Stelle zu saugen.
Abbinden
Abbinden verursacht eine vollständige Unterbrechung der Blutversorgung. So besteht
eine Mangelversorgung und eine schlechtere Prognose für den betroffenen Körperteil.
Bei den Giften der Vipern und Grubenottern wird die toxische Wirkung sogar noch
verstärkt.
Einschneiden
Durch die Schnitte entsteht eine größere Möglichkeit von Blutungen, hämorrhagische
Nekrosen können besser ausbreiten. Zusätzlich werden bei den Schnitten meist Sehnen,
Muskeln und Nerven durchtrennt und durch die großen Wunden Infektionen ausgelöst.
Kühlen
Starkes Kühlen der Bißstelle ist in den meisten Fällen, zum Glück für den Betroffenen,
nicht möglich. Es würde zum einen eine Minderversorgung des Gewebes verursachen,
zum anderen kommt es durch Übertreibungen oft zu Erfrierungen.
Elektroschocks
Vor einiger Zeit empfohlen. Maßnahme ist obsolet. Hat keinerlei Einfluß auf den
Vergiftungsverlauf. Strom hat im Gegenteil negative Auswirkungen auf die Wunde.
Meistens ist die adäquate Therapie mit dem Antivenin unterlassen worden.
Amputationen
Amputationen von Fingern oder Zehen werden in verschiedenen Büchern als ultima ratio
dargestellt. Sie sind zum größten Teil aus Geschichten einfach niedergeschrieben
worden und werden von manchen Lesern als wichtige Maßnahme interpretiert. Sie sind in
keinem Fall indiziert, ja sogar schädigend.
Aus den vorstehenden Gründen ist es unnötig eines der im Handel erhältlichen
Schlangenbiss-Sets zu erstehen.