Sängerkrieg
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Ich fürchte fast, das Reimen krieg ich heut nicht hin,
mir ist heut so prosaisch-nüchtern um den Sinn:
doch will ich's gerne noch einmal versuchen,
auf die Gefahr, daß andere mich verfluchen:
besonders Jakobs Schwester, die mir nicht bekannt,
die ich jedoch bereits begehrt und 'Labia' genannt.
Was sie wohl denken mag, die stolze Bajuwarin?
Die Schwierigkeit bei manchem Stichwort liegt halt darin,
man muß es schreiben, selbst wenn sie dich dissen
(das sollte Jakob eigentlich am Besten wissen)
entweder, weil es dir spontan als gut erscheint
oder, wie hier, weil man es parodistisch meint.
Doch einmal abgeschickt, kann keiner wirklich ahnen
des Wortes Blasterweg, die eingeschlagnen Bahnen.
Schon reut mich meine Tat, doch will ich gern gestehen
mögliche Folgen hab ich durchaus selbst gesehen.
Am allerschlimmsten von den implizierten Sachen
ist sicher, heutzutage Werbung für Unsafe zu machen
Weiß jeder heute doch, bei einer Neubekanntschaft
verhüll' in beiderseitigem Interesse er den Mannschaft.
Ich habe grade noch ein zweites Stichwort frei
und frage mich zerknirscht wie es zu nutzen sei?
Vielleicht nenn ich es aus dem Schuldreflex
heraus 'IchwillmitJakobsSchwesterdochkeinSex'?
Doch könnte dies noch mißverstandner kommen
zumal so Bandwurmworte niemand richtig frommen.
Nenn ich es Felia und schreib für diesen Namen
'ne Reihe Verse, oder tiefempfund'ne Minidramen?
In denen ich sie als so keusch beschreibe
das an dem ganzen schwesterlichen Leibe
kein Makel sei, und keusch sei ihre Seele? -
Was letzteres betrifft, da glaub ich, daß ich fehle:
hat sie doch selber uns im Blaster hier empfohlen
uns geistige Entspannung im Verkehr zu holen.
Naja, mal sehen, ob ich richtig lieg -
das Stichwort noch: na gut, dann nehm' ich 'Sängerkrieg'.