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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 9.5. 2001 um 00:00:54 Uhr schrieb
Sunnymelon über Reifenpanne
Der neuste Text am 11.12. 2016 um 20:08:56 Uhr schrieb
Miezie über Reifenpanne
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 8)

am 18.7. 2002 um 10:55:07 Uhr schrieb
Markus Keweloh über Reifenpanne

am 18.6. 2002 um 14:35:26 Uhr schrieb
CHK über Reifenpanne

am 11.5. 2003 um 17:10:00 Uhr schrieb
Voyager über Reifenpanne

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Reifenpanne«

tom_t schrieb am 24.4. 2002 um 07:15:34 Uhr zu

Reifenpanne

Bewertung: 2 Punkt(e)

an dieser stelle bietet es sich an, eine anekdote über die indische servicegesellschaft einzufügen.

eines tages lasse ich meinen kinetic-roller, den, bei dem der tacho vor einigen jahren bei 48721km stehen geblieben war, an der tankstelle aufpumpen. der luftwala stellt fest, dass mein vorderrad klemmt, und bietet sich an, es für 60 rupees (3 mark) zu schmieren. ich gebe ihm in der annahme, einen guten deal gemacht zu haben, 40 und er macht es. später am abend wollen meine freundin und ich zur german bakery fahren, um anstandshalber einen bekannten kurz zu treffen. doch es stellt sich heraus, dass die kinetic einen platten im hinterrad hat. sie hat zwar noch ein reserverad hinten drauf, aber ich habe keinen radmutterschlüssel, um die räder zu wechseln. in der german bakery finden sich zu unserer überraschung nur 2 uns bekannte leute, die zwar beide kinetics haben, aber auch keinen radmutterschlüssel. nach einem papaya lassi fahren der bekannte und ich auf seinem moped zur tanke, um uns, notfalls gegen geld, einen schraubschlüssel auszuleihen. nachdem sich der eine tankfritze unwillig zeigt, kommen immer mehr kids dazu und lachen sich über die situation, dass ein europäer um 11pm auf die schnappsidee kommen sollte, sich einen schraubschlüssel ausborgen zu wollen, halb tot, bis die tanke schliesslich zumacht und ein älterer mann uns den weg zu einer 24hour tyre-bude ein paar kilometer von hier weist. an der 24hour tyre-bude hockt ein typ am strassenrand im staub vor einem platten reifen, der abermals deutlich mehr komik in der situation erkennt als ich, nach meinem beharren auf hilfe dann aber einem anderen typen, der bis dahin nur blöd kuckend daneben stand, etwas auf marathi zuraunt. sie einigen sich anscheinend darauf, heute nacht mal so richtig einen europäer abzuziehen und erklären mir grinsend, dass sie mir zwar auch nicht gegen geld und pfand einen schraubenschlüssel leihen könnten, der eine typ -- nun ja, es sei ja schon abend, tagsüber wäre es billiger, also, sagen wir mal, für 20 rupees -- aber mit zu mir nach hause kommt und den reifen vor ort auswechselt. 20 rupees sind 1 mark. ich realisiere, dass ich vorhin mit dem fettschmieren für 40 rupees offenbar schwer übers knie gezogen worden bin, stelle den bekannten an der 24hour tyre-bude ab und brause mit seinem moped und meinem mechaniker zu meiner kinetic in den liberty towers, so ziemlich der nobelsten apartment-society in meinem nobelviertel koregaon park. der mechaniker macht abwechselnd smalltalk und gibt mir anweisungen zum betätigen oder loslassen der handbremse. dafür, dass er nur 5 jahre auf der schule war, spricht er ganz ok englisch und erkundigt sich ungläubig, ob ich hier in der society wohne. ich merke, dass der gesunde indische stolz aufs materielle vor dem hintergrund des hier gezahlten stundenlohnes unangebracht ist und sage nein nein, das ist nur die wohnung meiner freundin. sein verschmitztes nicken bekundet respekt. wahrscheinlich habe ich heute abend sein weltbild geradegerückt, dass man auch mit einer ollen kinetic doch noch mädels mit fetten apartments in den liberty towers kriegen kann. der mechaniker und ich rollern auf den beiden bikes zurück, er nimmt strahlend seine 20 rupees entgegen, und der bekannte und ich machen uns aus dem staub.

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