Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Rassismus«
Deda schrieb am 25.9. 2001 um 19:53:59 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Schüler gegen Rassismus
Jeder kennt es, überall ist es vorhanden, aber keiner will es wahrhaben: Das Problem Rassismus. Und nicht nur in der Freizeit ist dieses Problem vorhanden, sondern auch an Schulen oder Arbeitsplätzen. Da kommt ein Dunkelhäutiger herein und schon verstummen alle, oder werfen sich vielsagende Blicke zu. Oft wird der Betroffene heftigst kritisiert- häufig sogar körperliche Gewalt angewendet! Wissen denn die Schläger und Kritiker nichts besseres mit sich anzufangen? Ist ihnen denn nicht bewusste, dass sie selbst auch Ausländer sind?
Was ist Rassismus überhaupt genau? Das Lexikon beschreibt den Rassismus so: ‚diskriminierende Abqualifizierung anderer Rassen bei gleichzeitiger Aufwertung der eigenen Rasse’ oder ‚(der, -, kein Plural) (franz.) übertriebenes Rassendenken. Rassist; rassistisch.’
Aber ist das wirklich alles, was man über Rassismus weiß? Sicher nicht. Es macht Schwierigkeiten, eine Definition des Rassismus zu finden, die allgemein akzeptiert wäre. Das ist doch sehr erstaunlich bei einem Problem, das so häufig und auf so unterschiedliche Weise aufgegriffen und bearbeitet worden ist. Die Gründe für diese Schwierigkeiten werden verständlicher, wenn man bedenkt, dass das Fundament des Rassismus, d.h. der auf den Menschen angewendete Begriff der ‚reinen Rasse’, nicht wirklich definiert ist und dass es praktisch unmöglich ist, ihm einen exakt abgegrenzten Bereich zu geben. Der Rassismus ist ein Sonderfall eines allgemeineren Verhaltens: Die Tatsache kultureller und äußerlicher Unterschiede, bringt Menschen dazu auszurasten und kriminell zu werden. (Rassismus erwächst nicht aus Selbstbewusstsein, sondern aus einem Unterlegenheitsgefühl, aus einer Unsicherheit über die eigene Identität.) Trotz der Angst um sich und das Land ist es nicht gerechtfertigt, einem schuldlosen Opfer Schaden zuzufügen!
Vor einigen Wochen hat das Projekt ‚Schulen gegen Rassismus’ die Buber- Rosenzweig- Medaille verliehen bekommen. Schüler gegen Rassismus an deutschen Schulen- wirklich eine gute Idee. Rund sechzig Schulen sind mit an diesem Projekt beteiligt und selbst die Stars und Sternchen der High Society versuchen, gegen das Gewaltproblem anzukommen. „Es ist absurd, jemanden wegen der Farbe seiner Haut nicht zu mögen“, so Charles Barkley, ein Amerikanischer Basketballer oder wie Papst Johannes Paul einmal sagte: „Jede Form des Rassismus ist eine Sünde wider Gott und den Menschen.“
Einige werden jetzt bestimmt sagen: „Rassistisch bin ich aber nicht!“ Doch wenn jeder einmal wirklich nachdenkt, hat sicher auch er irgendwann einmal einen Ausländer kritisiert und wenn es nur mit den Worten: „Lern erst einmal richtig Deutsch“ oder „... sind doch alle gleich dumm“ war. Vielleicht sind diese Äußerungen nicht immer ganz erst gemeint, können jedoch sehr verletzend sein und negativ verstanden werden.
Vielleicht kann ja jeder von uns einfach mal ein bisschen Rücksicht auf unsere ‚Untermieter’ nehmen und man sollte darüber hinaus nie vergessen, dass man selbst ein Ausländer ist.
Deda schrieb am 25.9. 2001 um 19:54:32 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Carlos? Wehrlos!
Es war ein Schultag wie jeder andere auch. Ich lief die Straße entlang und wartete darauf, endlich meine Freunde zu treffen. Ich freute mich auf die Schule, sie war schön hell und einladend, die Lehrer in diesem Jahr auch nicht so schlecht, die Klasse ein liebenswürdiger Haufen quasselnder Jugendlicher. Ja, ich freute mich auf die Schule und ich wünschte mir, dass der Tag schön werden würde, denn das Wetter war herrlich für diese Jahreszeit und der Wind wehte verschmitzt um meine Nase. Ich bog ab, noch einmal links- dann war ich da. Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass ich viel zu früh dran war. Ich verlangsamte meinen Gang und genoss das Wetter und die herrlichen Blumen, die in den Vorgärten blühten. Der Tag MUSSTE einfach schön werden! Ich lief an mehreren Seitenstraßen vorbei, niemand war da. Es war wohl auch noch zu früh, um andere Schüler zu treffen. Es war gerade erst hell geworden und die Vögel zwitscherten vergnügt um sich zu begrüßen. Ich lief Richtung Schule. Erst jetzt sah ich ein paar wenige Schüler zur Schule laufen. Ich beschloss erst noch in den Schulgarten zu gehen, bevor ich in die Schule ging, denn schließlich begann erst in einer halben Stunde der Unterricht und im Garten war es wahrlich schöner.
Als ich die Richtung zum Schulgarten eingeschlagen hatte und ihn schon fast erreicht hatte hörte ich Stimmen. Doch es waren nicht die gewohnten Stimmen der vorbeilaufenden Schüler, die lachend und froh in die Schule kamen, es waren harte, ungnädige Stimmen. Ich stoppte und hielt mich hinter einer niedrigen Mauer gebückt. Ich versuchte, die Stimmen zu identifizieren. „Los, mach schon, wir haben keine Zeit für lange Reden. Du weißt genau was sonst passiert!“ „Genau, beeile dich ein bisschen, oder du bekommst gewaltigen Ärger- mit uns!“ Zwischen diesen harten Stimmen auf einmal eine schwache, leisere Stimme: „Ich sagte doch schon: ich habe nichts, wirklich!“ „Ja, klar! Jetzt rück endlich die Kohle raus!“ Ich war mir sicher, dass ich diese Stimmen kannte und langsam wurde mir auch bewusst, mit wem ich es zu tun hatte: Die schwache Stimme konnte nur Carlos sein.
Er war ein schüchterner Junge aus meiner Klasse und eigentlich fand ich ihn ganz nett. Alle fanden ihn nett, bis auf Marc und Daniel, der auf der ganzen Schule unter dem Namen ‚Dino‘ bekannt war! Sie hassten Carlos und das nur, weil er seinem Vater sehr ähnlich sieht! Carlos‘ Vater ist Afrikaner!
Dino und Marc, die Beiden waren es, die da mit Carlos redeten und ich bergiff erst jetzt, wie ernst die Situation war. Ich drehte mich um und schlich mich davon. Als ich mir sicher war, dass die drei mich nicht mehr sehen konnten, rannte ich los. Ich überlegte nicht lange und lief gleich zum Sekretariat. Ich riss die Türe auf, die Sekretärin und der Direktor sahen mich verblüfft an. Er wollte schon loslegen und mich anschreien, aber ich wollte nichts hören, wollte das Drama im Schulgarten beenden, wollte Carlos helfen. „Carlos Nuruka, im Schulgarten, Dino und Marc, kommen sie schon mit.“ Ich war total außer Atem und bekam keinen vollständigen Satz heraus. Doch der Direktor schien zu verstehen, er rannte hinter mir aus dem Sekretariat, aus der Schule in Richtung Schulgarten. Als er das Schauspiel dort sah, erschrak er: Marc boxte Carlos in den Bauch, Carlos brach zusammen. Ich sah den harten und verachtenden Blick in den Augen des Direktors. Einige Sekunden sah ich ihn so an, dann sprach er mit einer harten und abweisenden Stimme in einem lauten, verachtenden Ton: „Lasst ihn sofort in Ruhe. SOFORT!“ Dino und Marc erschraken. „Sie verstehen das falsch, wir wollten...“, Marc wollte sich herausreden. „Es ist mir egal was ihr wolltet und was nicht. Ihr kommt sofort mit mir aufs Sekretariat und... Maja,“ er sah mich an, „lauf und hol einen Krankenwagen“. Ich nickte und rannte los. Nachdem ich der Sekretärin bescheid gesagt hatte, ging ich zurück auf den Schulhof. Der Direktor hatte Marc und Dino in den Genicken gefasst, er hatte noch immer diesen harten Blick in den Augen, dann ging er mit den Beiden langsam davon und sagte mir, ich solle auf Carlos aufpassen, er würde gleich einen Lehrer schicken. Ein paar Minuten später kam der Krankenwagen und mit ihm Herr Fischer, der Vertrauenslehrer. Dann ging es ganz schnell, Carlos lag noch immer am Boden und hob sich den Bauch, er weinte. Er wurde auf eine Trage gelegt und ins Krankenhaus gebracht, Marc und Dino zur Polizei. In der großen Pause rief mich der Rektor zu sich und meinte: „Maja, du hast sehr klug gehandelt und Carlos so einiges erspart. Ich möchte dir für deinen Einsatz danken und dich fragen, ob du als sozusagen Vorsitzende einer Kampagne handeln möchtest“. „Um welche Kampagne handelt es sich denn?“, fragte ich interessiert. „Schulen gegen Rassismus“, sprach er. Ich nickte, er gab mir die Hand und ließ mich in die Pause gehen. Die Kampagne fing noch in der folgenden Woche an.
Dino und Marc flogen von der Schule- und das nur, weil Carlos seinem Vater sehr ähnlich sieht!
ENDE
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